Diözesanadministrator Bertram Meier leitet demnach von nun an das Bistum Augsburg bis zur Amtsübernahme durch einen neuen Bischof. Er darf dabei jedoch keine Grundsatzentscheidungen treffen, die im Bistum langfristige oder gravierende Änderungen bedeuten und damit den künftigen Diözesanbischof binden würden. Zu seinem Ständigen Vertreter bestellte Meier Harald Heinrich (52), den bisherigen Generalvikar.
Die Wahl eines Diözesanadministrators war wegen des Rücktritts des bisherigen Diözesanbischofs Konrad Zdarsa nötig geworden. Zdarsa musste laut Kirchenrecht anlässlich seines 75. Geburtstags am 7. Juni seinen Rücktritt anbieten. Diesen nahm Papst Franziskus am vergangenen Donnerstag an. Damit erlosch zudem die Amtsvollmacht des Generalvikars und Bischofsstellvertreters Heinrich.
Promotion an der Päpstlichen Universität Gregoriana
Bertram Meier wurde am 20. Juli 1960 in Buchloe geboren. Nach dem Studium in Augsburg und Rom wurde er 1985 am Collegium Germanicum et Hungaricum zum Priester geweiht. Sein Promotionsstudium absolvierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana und schloss dieses 1989 mit einer Dissertation über das Kirchenverständnis des Pastoraltheologen und Regensburger Bischofs Johann Michael Sailer ab.
Später wurde er an der Päpstlichen Akademie für den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhles in Rom ausgebildet und danach unter anderem Dekan und Regionaldekan in Neu-Ulm sowie Leiter der deutschsprachigen Abteilung im Vatikanischen Staatssekretariat.
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern
Im Jahr 2000 erfolgte Meiers Ernennung zum Domkapitular in Augsburg.
Von da an leitete er auch die Bistumsreferate "Ökumene und interreligiöser Dialog", "Weltkirche, Mission und Entwicklung" und "Orden" sowie die Diözesanstelle "Berufe der Kirche" und das Päpstliche Werk für geistliche Berufe. Seit 2007 ist Meier Domprediger, im Juli 2012 wurde er auch stellvertretender Generalvikar und Domdekan. 2013 wählten ihn die Delegierten zum ersten Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern. 2014 wurde er zum Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamts und zum Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog ernannt.