Neue Posten im Vatikan

 (DR)

Papst Franziskus hat wichtige Führungspositionen in der katholischen Kirche neu besetzt. So wird der bisherige Leiter des obersten Gerichtshofs des Vatikans, Kurienkardinal Raymond Leo Burke, abgelöst. Der konservative Amerikaner hatte sich während der Familiensynode im Vatikan kritisch über die Außendarstellung des wichtigen Bischofstreffens zu Fragen von Ehe und Sexualität geäußert.

Burke wird vom bisherigen "Außenminister" des Kirchenstaats, dem Franzosen Dominique Mamberti, ersetzt. Mambertis Nachfolger im Staatssekretariat wird der bisherige Vatikanbotschafter in Australien, der Brite Paul Richard Gallagher. Das teilte der Vatikan am Samstag mit.

Zeremonielles Amt

Burke wird Patron des Souveränen Malteserordens. In italienischen Medien wird seine neue Aufgabe als ein vorwiegend zeremonielles Amt beschrieben. Der Orden reagierte laut der Nachrichtenagentur Ansa hoch erfreut auf die Nominierung Burkes.

Die Kurie - das sind die Behörden und Einrichtungen der katholischen Kirche zur Unterstützung der Arbeit des Papstes - zu verschlanken sowie transparenter und zeitgemäßer zu gestalten, hat sich Franziskus zum Ziel gesetzt. Er hat dafür mehrere Kardinäle berufen, die Reformvorschläge machen sollen. Darunter ist auch der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx.

An der Spitze der Vatikan-Diplomatie steht in dem Briten Gallagher künftig ein auf mehreren Kontinenten erfahrener Geistlicher. Unter anderem war der 60-Jährige vor seiner Station in Australien päpstlicher Nuntius in Burundi und Guatemala gewesen. Er wird künftig die rechte Hand des "Regierungschefs" des Vatikans, des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin, sein.

Der vom obersten Vatikan-Gerichtshof abberufene Burke gehörte zu jenen fünf hochrangigen Kardinälen, die sich im Vorfeld der viel beachteten Familiensynode gemeinsam gegen Zugeständnisse der Kirche an geschiedene Katholiken ausgesprochen hatten. Zu seinen Mitstreitern gehörte auch der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, der Deutsche Gerhard Ludwig Müller.

(Quelle: dpa)