Der bisherige Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, fordert von der künftigen Regierung einen konsequenten Einsatz für sein Themengebiet. "Wir müssen uns weiterhin konsequent für den Schutz der Menschen weltweit einsetzen, die aufgrund ihres Glaubens oder Nicht-Glaubens Verfolgung, Folter und Tod erleiden", sagte der CDU-Politiker am Freitag anlässlich der aufgenommenen Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP. Dies sei Deutschlands "moralische und menschenrechtliche Verantwortung".
Gegen Diskriminierung und Gewalt
"Die neue Bundesregierung muss die zunehmende Verfolgung religiöser und anderer gesellschaftlicher Minderheiten sehr ernst nehmen", forderte Grübel. "Gemeinsam müssen wir uns entschieden gegen Diskriminierung und Gewalt stellen, zu Hause und weltweit." Daher solle das Amt des Beauftragten für weltweite Religionsfreiheit auf deutscher und auf europäischer Ebene verstetigt und mit mehr Ressourcen ausgestattet werden.
Religiosität weit verbreitet
Etwa 84 Prozent aller Menschen weltweit würden sich zu einer Religion bekennen, erklärte Grübel. Doch drei von vier Menschen lebten in einem Land, in dem das Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit eingeschränkt sei. "Vielerorts sind religiöse und andere gesellschaftliche Minderheiten systematischer staatlicher und gesellschaftlicher Diskriminierung, Hasskampagnen, Zwangsarbeit, Folter und Verfolgung bis hin zu Todesstrafe und Ermordung ausgesetzt", sagte Grübel. Besonders dramatisch sei die Lage in Afghanistan, China, Iran und Myanmar.