Aerosol-Studie: Musiker können Seitenabstände verringern

Neue Vorgaben für den Kulturbetrieb?

Die Seitenabstände beim Musizieren mit Blasinstrumenten sollen demnächst leicht verringert werden können. Eine bayerische Aerosol-Studie kam zu dem Ergebnis, das schnell in den Kulturbetrieb gebracht werden soll.

Trompetenspieler / © furtseff (shutterstock)

Neue Ergebnisse aus der Aerosol-Studie mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR): Eine am Mittwoch in München veröffentlichte Auswertung legt nahe, dass die Seitenabstände beim Musizieren mit Blasinstrumenten verringert werden könnten, ohne das Ansteckungsrisiko zu vergrößern.

Als ausreichend gilt demnach ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern. Empfohlen wurden bisher zwei Meter. Nach vorn sollten jedoch zwei Meter Abstand bis zum nächsten Instrumentalisten gehalten werden.

Permanente Lüftung und weitere Untersuchungen

Strenger fallen die Empfehlungen aus der Studie nur für die Querflöte aus. Für sie sollte, wegen der ermittelten größeren Abstrahlung über das Mundstück hinaus, weiter ein Seitenabstand von zwei Metern und ein Abstand nach vorn von drei Metern gelten.

Die Empfehlungen setzen voraus, dass der Raum permanent gelüftet wird und die Aerosole dadurch regelmäßig entfernt werden, damit sich diese nicht ansammeln. Nach Ansicht der Studienleiter ist dieser Mechanismus im Detail noch nicht gut verstanden. Sie plädieren daher für weitere Studien, bei denen die realen Probe- und Auftrittsbedingungen untersucht werden sollten.

Neue Vorgaben könnten größeres Repertoire ermöglichen

Der Manager des Symphonieorchesters, Nikolaus Pont, hofft, dass die Studienergebnisse schnell Eingang in neue Vorgaben für den Kulturbetrieb finden. "Allein die Reduktion der seitlichen Abstände bei den Bläsern würde uns ermöglichen, wieder ein wesentlich größeres Repertoire zur Aufführung zu bringen."

Bei der Studie hatten Mediziner und Strömungsmechaniker der Universitätskliniken in München und Erlangen die Ausbreitung von Aerosolen beim Spielen von Blasinstrumenten beobachtet. Dazu bauten sie in einem BR-Studio in Unterföhring eine Versuchsanordnung auf, bei der auch Basissubstanzen von E-Zigaretten eingesetzt wurden, um die Luftströmungen messbar zu machen.


Quelle:
KNA