Neue Wertschätzung für Durante und Zelenka

Unterschätzt, vergessen, wiederentdeckt

Die Barockzeit scheint von evangelischen Musikern wie Bach, Händel und Telemann dominiert worden zu sein – doch der Einfluss des (katholischen) Italiens damals war groß und der musikalische Austausch zwischen den Konfessionen ebenfalls. Beispielhaft deutlich wird das an den Werken von Jan Dismas Zelenka.

Stille nacht Noten - Original / © © SalzburgerLand
Stille nacht Noten - Original / © © SalzburgerLand

Der Dresdner Hof war mit August dem Starken zum Katholizismus zurückgekehrt – dadurch wurde die Hofkapelle zu einem Zentrum der katholischen Kirchenmusik. Doch in engen konfessionellen Grenzen dachten zumindest die Musiker damals nicht – sowohl Johann Sebastian Bach als auch Jan Dismas Zelenka erhielten vom Hof den Ehrentitel „Königlich polnischer und kurfürstlich sächsischer Compositeur bey Dero Hoff-Capelle“ – obwohl nur Zelenka katholisch war. Bach schätzte ihn sehr und besaß mehrere seiner Kompositionen in Abschriften – nur der besagte Hof wußte Zelenka nicht ausreichend zu würdigen. Hofkapellmeister wurde er nicht, trotz des Ehrentitels. Sein Zeitgenosse Francesco Durante in Neapel war durchaus anerkannt, allerdings beschränkte er sich von sich aus auf die Kammer- und Kirchenmusik und mied die Oper. Dadurch sankt nach seinem Tod seine Bekanntheit. Doch die hohe Qualität seiner Werke rechtfertigt die Wiederentdeckung seiner Kompositionen – genau wie bei Zelenka.