Zum Bischof der sogenannten Eparchie mit Sitz in Preston ernannte er am Donnerstag den 49-jährigen Inder Joseph Srampickal, bislang Vize-Rektor eines Priesterkollegs in Rom. Weiter richtete er die Stelle eines geistlichen Verbindungsmanns für syro-malabarische Christen in Europa ein. Für beide Entscheidungen verwies der Vatikan auf die gestiegene Zahl indischer Migranten.
Zwar machen Christen in der indischen Bevölkerung weniger als 3 Prozent aus; nach Vatikanangaben überstieg aber allein die Zahl syro-malabarischer Inder in England, Schottland und Wales inzwischen die Marke von 38.000. Die Gläubigen konzentrieren sich demnach auf die Wirtschaftszentren London, Birmingham und Liverpool, sind im Übrigen jedoch in insgesamt 27 britischen Bistümern präsent. Um die Seelsorge kümmern sich laut der Mitteilung 23 Priester.
Indische Gemeinden in Europa
Auch im restlichen Europa wuchs in den vergangenen Jahrzehnten laut dem Vatikan die Zahl indischer Christen auf inzwischen rund 30.000. Von diesen lebten mehr als 11.000 Syro-Malabaren in Italien und knapp 7.800 in Irland; Gemeinden gebe es auch in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Für die Seelsorge stehen den Angaben zufolge rund 35 Geistliche zur Verfügung, weitaus weniger als die Zahl der Kirchengemeinden.
Mit der Vermittlung zwischen den syro-malabarischen Christen in Europa und den jeweiligen Ortsbischöfen sowie dem Heiligen Stuhl betraute der Papst den 54-jährigen Stephen Chirappanath, der wie Srampickal aus dem südwestindischen Bundesstaat Kerala stammt. Für die neue Aufgabe als Apostolischer Visitator wurde Chirappanath zum Bischof ernannt. Seine Ämter als römischer Statthalter des syro-malabarischen Großerzbischofs und als Koordinator der syro-malabarischen Gemeinde in Italien, die er seit 2011 innehat, behält er der Mitteilung zufolge bei.
Ursprung ist Apostel Thomas
Chirappanath und Srampickal sprechen außer ihrer Muttersprache Malayalam Englisch, Italienisch und Deutsch. Die syro-malabarische Kirche ist mit rund vier Millionen Gläubigen die größte christliche Gemeinschaft des indischen Subkontinents.
Ihren Ursprung führt sie auf den Apostel Thomas zurück. Die Gottesdienste folgen dem ostsyrischen Ritus, werden inzwischen aber weithin in der Landessprache Malayalam gefeiert. Seit 1599 ist die Kirche mit Rom verbunden.