Papst Franziskus hatte die Zentralafrikanische Republik im November trotz Sicherheitsbedenken besucht. Beide hätten bekräftigt, dass die internationale Gemeinschaft die Entwicklung des Landes weiter fördern müsse, teilte der Vatikan nach der 15-minütigen Begegnung mit.
Zudem hätten sie den Dialog zwischen den Religionen im Land gewürdigt. Er habe zu einem zuletzt "konstruktiven Klima" der Präsidentschaftswahlen und der institutionellen Erneuerung des Landes beigetragen. Auch das Engagement der katholischen Kirche für Wiederaufbau und Versöhnung habe man betont.
Hilfe für Notleidende
Zuvor war Touadera mit dem Generaldirektor der in Rom ansässigen Welternährungsorganisation FAO, Jose Graziano da Silva, zusammengetroffen. Dabei sei es um den Wiederaufbau der vom Bürgerkrieg zerstörten Landwirtschaft gegangen. Beide hätten darüber gesprochen, wie dieser Sektor zu einem "Motor für Frieden und nachhaltige Entwicklung" gemacht werden könne, teilte die FAO im Anschluss mit.
Derzeit sind nach FAO-Angaben 1,3 Millionen Menschen in dem afrikanischen Land unterernährt. Für das laufende Jahr benötigt die FAO nach eigenen Angaben 86 Millionen Dollar (76 Millionen Euro) für die Zentralafrikanische Republik. Damit sollen im Land 1,5 Millionen Menschen unterstützt werden. Für besonders notleidende Landwirte sei ein Soforthilfe von 36,5 Millionen Dollar (32 Millionen Euro) nötig.
Armut und politische Krisen
Die Zentralafrikanische Republik, einstige französische Kolonie, gehört heute zu den ärmsten Ländern der Welt und liegt im Entwicklungsindex HDI auf Rang 185 von 187. Etwa jeder zweite Einwohner der Zentralafrikanischen Republik ist Christ; immer mehr Anhänger findet in jüngster Zeit der sunnitische Islam. Der Bevölkerungsanteil der Muslime wird derzeit auf rund 15 Prozent beziffert. Seit Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit 1960 wurde die Zentralafrikanische Republik immer wieder von politischen Krisen erschüttert.
Auch die zahlreichen Konflikte in den Nachbarstaaten wirken sich regelmäßig negativ auf die Zentralafrikanische Republik aus. 2013 wurde Präsident Francois Bozize gestürzt. Seither kommt es immer wieder zu Kämpfen. Hunderttausende mussten seitdem ihre Städte und Dörfer verlassen. Der 58-jährige Touadera war als Sieger aus der Präsidentenwahl im Februar hervorgegangen. Er trat sein Amt am 30. März an.