Ein neues Buch des Herder Verlags (Freiburg) setzt sich mit dem Verhältnis von Kirchen und AfD auseinander: Sind sie "natürliche Verbündete", wie der AfD-Politiker Jörg Meuthen sagt, oder kann die Kirche das Gespräch mit den Rechtspopulisten wegen menschenverachtender Äußerungen nur verweigern, wie es der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki empfiehlt? In dem Band "AfD, Pegida und Co. - Angriff auf die Religion?" reflektieren Theologen und Politikwissenschaftler diese und andere Fragen zum Umgang der Kirchen mit der "Alternative für Deutschland". Das Buch erscheint in der Edition Herder Korrespondenz am 17. Januar.
Kirchenvertreter wie Woelki, der katholische Stuttgarter Stadtdekan Christian Hermes oder die Theologin Sonja Angelika Strube schreiben in den neun Kapiteln über die Wechselbeziehungen zwischen Rechtspopulismus und Religion. Politikwissenschaftler wie Andreas Püttmann oder Politiker wie Thomas Sternberg und Hans Joachim Meyer schreiben über die Gesellschaft und die sich in ihr verfestigenden Gräben.
Dabei geht es um die Entstehung des Phänomens AfD ebenso wie um die Frage, wie es möglich ist, dass sich Menschen auf das "christliche Abendland" berufen und sich zugleich am Engagement der Kirchen für Flüchtlinge stören. Thema ist vor allem auch, wie die Kirchen und ihre Vertreter mit dem neuen Rechtspopulismus umgehen.
Nach einer im Buch zitierten Umfrage sind sechs Prozent der Protestanten und zehn Prozent der Katholiken AfD-Anhänger. In dem Werk werden den Verlags-Angaben zufolge ganz unterschiedliche Lösungsvorschläge diskutiert. Herausgeber ist der stellvertretende Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift "Herder Korrespondenz", Stefan Orth. (epd/Stand 16.01.17)