Neues Misereor-Hungertuch zeigt Kinder auf einer Sandbank

Darstellung zur Fastenaktion

Das Hilfswerk Misereor hat sein Hungertuch zu den Fastenaktionen 2025 und 2026 vorgestellt. Die Erfurter Künstlerin Konstanze Trommer will mit dem Werk zu einem Perspektivwechsel auffordern und globale Bedrohungen thematisieren.

Symbolbild Fastenzeit / © Corinne Simon (KNA)

Das Werk trägt den Titel "Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat", wie das Entwicklungshilfswerk in Aachen mitteilte. Mit dem Hungertuch thematisiere Trommer aktuelle globale Bedrohungen, wie den Klimawandel, Konflikte, Kriege, Populismus und die Spaltung von Gesellschaften, erklärte Claudia Kolletzki. 

Das Misereor-Hungertuch 2025/2026 "Liebe sei Tat" von Konstanze Trommer (MISEREOR)

Die Misereor-Bildungsreferentin sagte weiter, die Welt scheine ein Ort ohne Hoffnung und Liebe zu sein. Da gebe das Hungertuch Anregungen zur Reflexion über einen notwendigen Wandel: "Was gibt uns Kraft für eine andere Sicht auf das Morgen – eine Hungertuch-Botschaft, die inspiriert und Zuversicht schenkt", so Kolletzki.

Kinder auf einer Sandbank

Das Hungertuch wurde laut Misereor als digitale Fotocollage entworfen und auf Leinwand gedruckt. Später seien die Fotos übermalt und verfremdet worden. Im Mittelpunkt sind Kinder zu sehen – allein auf einer Sandbank, umgeben von Meer und bedroht von einem Sturm. 

Doch die Kinder packten ihr Überleben tatkräftig an und probierten, wie gelingendes Miteinander aussehen könne, erklärte das Hilfswerk. Mit den Worten der Künstlerin: "Allein tatkräftige Liebe – das Aktivwerden und nicht nur das Sprechen darüber - wird uns helfen, Krisen zu überwinden." So ist das Hungertuch laut der Künstlerin Trommer eine "Einladung zur Einmischung, damit Liebe zur rettenden Insel im Meer der Worte werden kann".

Misereor lässt seit 1976 alle zwei Jahre ein Hungertuch zu Themen der globalen Solidarität und Gerechtigkeit gestalten. Das Hungertuch wird auf Stoff vervielfältigt und von vielen kirchlichen Gemeinden, Schulen und anderen Gruppen während der Fastenzeit genutzt. Mit Hungertüchern werden traditionell in der Fastenzeit in katholischen Kirchen der Altarraum oder dortige Kreuze, Bilder und Statuen verhängt. Die Stoffe – auch Fastentücher genannt – sollen während der 40-tägigen Bußzeit vor Ostern zum "Fasten der Augen" anregen. Den Brauch gibt es seit rund 1.000 Jahren.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( (Link ist extern)KNA )