Nicaragua leidet unter Mangel an Strom und Wasser

Fünf vor Notstand

In Nicaragua protestiert die Bevölkerung über tagelange Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung in weiten Landesteilen. Wirtschaftsvertreter forderten laut Zeitungsberichten bereits, den Notstand auszurufen. Sie beklagen Produktionsverluste von 50 Prozent. Rund ein Drittel der nicaraguanischen Familien ist seit Samstag ohne Strom.

 (DR)

In Nicaragua protestiert die Bevölkerung über tagelange Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung in weiten Landesteilen. Wirtschaftsvertreter forderten laut Zeitungsberichten bereits, den Notstand auszurufen. Sie beklagen Produktionsverluste von 50 Prozent. Rund ein Drittel der nicaraguanischen Familien ist seit Samstag ohne Strom. Der Stromanbieter "Fenosa" begründet die häufigen Abschaltungen mit einer Finanzkrise, Verbraucherorganisationen sprechen von Erpressung.

Betroffen ist auch der aufstrebende Tourismus
Verbraucherorganisationen in der Hauptstadt Managua sprechen hingegen von Erpressung. Sie werfen "Fenosa" vor, mit den zunehmenden Stromausfällen Subventionen erzwingen zu wollen. Nicaraguas Parlament wird am Freitag in einer Sondersitzung über solche Zuschüsse beraten.

Der Strommangel bedroht in Nicaragua nun auch die Wasserversorgung, weil viele Pumpen und Aufbereitungsanlagen nicht mehr laufen. Allein in Managua sind nach Angaben des Wasserversorgers "Enacal" rund 400.000 Menschen stunden- oder tagelang ohne Wasser. Es kam bereits zu spontanen und teils gewalttätigen Protesten aufgebrachter Bürger.

Empfindlich getroffen im zweitärmsten Land Amerikas wird auch der aufstrebende Tourismus. Medien berichteten, dass Hotels aus Wassermangel schließen mussten. Mehrere ausländische Investoren haben bereits ihren Rückzug aus dem mittelamerikanischen Land angekündigt.
(epd)