Nicaragua sperrt Bankkonten von Priestern

Nächster Angriff auf katholische Kirche

In Nicaragua hat die sandinistische Regierung persönliche Bankkonten von Priestern sperren lassen. Betroffen sind Geistliche mehrerer Diözesen, darunter auch das Erzbistum Managua. Die Priester wurden mündlich darüber informiert.

Symbolbild Kontoauszug in US-Dollar-Angaben / © Joey Chung (shutterstock)
Symbolbild Kontoauszug in US-Dollar-Angaben / © Joey Chung ( shutterstock )

Das berichtet das Portal "La Prensa". Derzeit deutet nichts auf ein Ende der innenpolitischen Krise Nicaraguas hin, die in den vergangenen Jahren bereits Hunderte Tote bei Ausschreitungen forderte. Die Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten immer wieder in scharfer Form Menschenrechtsverletzungen der Regierung.

Gezieltes Vorgehen gegen Kirche

Inzwischen wurden Hunderte Organisationen im Land verboten. Machthaber Daniel Ortega weist die Vorwürfe als politische Kampagne zurück.

Die Regierung Nicaraguas ließ zuletzt auch kirchliche Einrichtungen und Universitäten schließen und ging gezielt gegen Kirchenvertreter vor. Seit Monaten sitzt der zu einer langen Haftstrafe wegen Landesverrats verurteilte Bischof Rolando Alvarez aus Matagalpa in Haft.

Nicaragua kappt diplomatische Beziehungen mit Vatikan

Nicaragua hat wohl die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl gekappt. Grund ist ein Interview des Papstes, in dem er das Regime mit ehemaligen kommunistischen Diktaturen und dem Nationalsozialismus verglichen hatte. Das berichtet die Zeitung "La Presa" aus Managua unter Berufung auf diplomatische Kreise in Rom.

Fahne Nicaraguas / © BUTENKOV ALEKSEI (shutterstock)
Quelle:
KNA