Kandidatin für katholisches Laiengremium pocht auf klare

Nicht um den heißen Brei herumreden

Ansagen
Anna Grebe, Kandidatin für eine Mitgliedschaft im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, fordert mehr Ehrlichkeit in der Kirche. 

Logo des Zdk (Archiv) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Zdk (Archiv) / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Dazu zählten auch Ablehnungen, wie das Nein aus dem Vatikan zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren.

"Wir können in der katholischen Kirche sehr gut um den heißen Brei herumreden. Diese Art der sprachlichen Selbstzensur kommt bei den Menschen schlecht an und führt zum Verlust von Vertrauen - das sehe ich auch in der Politik", sagte Anna Grebe dem Portal katholisch.de (Sonntag). Es brauche klare Ansagen.

Offenheit gegenüber unterschiedlichen Lebensmodellen

Dazu zählten auch Ablehnungen, wie das Nein aus dem Vatikan zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren. "Das ist wenigstens eine klare Ansage, mit der wir arbeiten können, indem wir sie nicht gut finden", so die promovierte Medienwissenschaftlerin, die am kommenden Wochenende vom ZdK bei der Vollversammlung als Einzelpersönlichkeit  hinzugewählt werden könnte. "

Die Kirche muss eine grundsätzliche Offenheit gegenüber unterschiedlichen Lebensmodellen zeigen. Da ziele ich nicht nur auf sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität ab, sondern auf unterschiedliche Lebensmodelle", betonte das Mitglied der Filmkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

"Geben unsere Kirche nicht auf, trotz des desaströsen Zustands"

Gerbe wollte nach eigenen Worten mit den weiteren Kandidatinnen Gudrun Lux, Anja Pfeffermann, Johanna Beck und Judith Klaiber mit dem Gang in die Öffentlichkeit ein Zeichen setzen. "Wir bekennen uns zu unserer Kirche, wir engagieren uns in der Kirche und geben sie nicht auf, trotz des desaströsen Zustands, in dem sie sich befindet", erklärte sie. Es gebe engagierte Katholikinnen und Katholiken, die das jetzige System nicht weiter hinnehmen wollen. "Wir wollen Gerechtigkeit in dieser Kirche", sagte die 37-Jährige.

Die fünf Kandidatinnen sind laut Grebe "keine Fraktion und kein Block". Sie wollten lediglich deutlich machen, dass sie keine einzelnen Stimmen seien, sondern viele. Es seien mehr als 100 Menschen, die für 45 Plätze im ZdK kandidierten, erklärte Grebe. Darunter seien auch Minister und Bundestagsmitglieder. "Das ZdK muss sich die Frage stellen, um was es bei diesen hinzugewählten Persönlichkeiten eigentlich geht. Sind es Menschen, die pro forma auf einer Liste stehen und mit denen man sich schmücken möchte, oder sind das echte MitstreiterInnen für diese Kirche?", sagte sie.

 

 

 

 

Quelle:
KNA