Niedersachsen plant einen Festakt anlässlich der vor 60 und 70 Jahren geschlossenen Verträge zwischen dem Land und den Kirchen. Das Niedersachsenkonkordat vom 26. Februar 1965 mit dem Heiligen Stuhl und der Loccumer Vertrag vom 19. März 1955 mit den fünf evangelischen Landeskirchen sehen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Land vor. Bei der Feier am 25. März in Hannover hält Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) eine Ansprache, wie die Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte.
Zudem sprechen den Angaben zufolge der Vertreter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, und der Vorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Thomas Adomeit. Den Festvortrag hält der Soziologe Hans Joas, der sich mit der anhaltenden Säkularisierung befasst.
Modellcharakter für Verträge mit Kirchen
Der Loccumer Vertrag ist laut Staatskanzlei der erste umfassende Vertrag zwischen dem Staat und einer Religionsgemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg - unter Geltung des Grundgesetzes. Er habe Modellcharakter für die weiteren Staatskirchenverträge in Deutschland gehabt, selbst nach der Wiedervereinigung. Darin geregelt seien der Religionsunterricht, die Gefängnisseelsorge oder der Einzug der Kirchensteuern.
Das Niedersachsenkonkordat legt unter anderem den gesetzlichen Schutz der katholischen Kirche mit ihren karitativen Einrichtungen sowie der Sonntage und kirchlichen Feiertage fest. Außerdem enthält es Regelungen zum Religionsunterricht sowie zur Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge.