Nonnen wollen Katy Perrys Klosterkauf verhindern

"Wir regeln unsere Geschäfte selbst"

Pop-Star Katy Perry hat sich ein ungewöhnliches Domizil ausgesucht. Doch zwei Nonnen spielen nicht mit. Deshalb kommt der Streit um einen Klosterkauf in Los Angeles vor Gericht.

Autor/in:
Barbara Munker
Sängerin Kate Perry (dpa)
Sängerin Kate Perry / ( dpa )

Die Pop-Musikerin Katy Perry (30) und der Erzbischof von Los Angeles, José Gomez, sind sich zumindest in geschäftlichen Fragen einig. Die Sängerin möchte ein früheres Kloster in den Hügeln von Los Angeles in ihr Privatdomizil verwandeln. Die Erzdiözese hat dem Verkauf über 14,5 Millionen Dollar (13,4 Millionen Euro) in bar bereits zugestimmt. Doch einige Ordensschwestern erheben nun Einwand.

Das Tauziehen um das riesige, inzwischen leerstehende Anwesen im mittelalterlichen Stil, mit hohen Mauern, einem Pool und weitem Blick über Los Angeles, ist zu einem handfesten Gerichtsstreit ausgeartet. Die kleine Gruppe des Ordens "Immaculate Heart of Mary" hat das ehemalige Kloster für 15,5 Millionen Dollar (14,3 Millionen Euro) der Restaurant-Betreiberin Dana Hollister versprochen. Beide Parteien - die Schwestern und der Erzbischof - pochen auf das Verkaufsrecht für die Immobilie.

Eine friedliche Beilegung des Streits ist nicht in Sicht. Geradezu kämpferisch legen sich die Schwestern Rita Callanan (77) und Catherine Rose Holzman (86) ins Zeug. Sie seien älter und gebrechlicher geworden, aber "wir sind weiterhin unabhängig und wir regeln unsere Geschäfte selbst", zitierte die "New York Times" aus einer Erklärung von Schwester Rita vor Gericht. Anfang der 1970er Jahre war der Orden in die alte Villa am Rand des heutigen Trendviertels Silver Lake eingezogen. Jetzt sind nur noch fünf Schwestern übrig, vor vier Jahren zogen sie aus.

Richter James Chalfant vom Superior Court rief die Beteiligten am Montag zu einer Einigung auf. Doch beide Seiten gehen mit Klagen gegeneinander vor, um den jeweils anderen vom Verkauf abzuhalten. Ende Juli und im Oktober müssen die zerstrittenen Parteien erneut vor den Richter treten. Die Kirchenleitung hat dem Orden zugesichert, dass der Millionen-Erlös aus dem geplanten Verkauf der Immobilie an die Popsängerin den Schwestern zufließen würde.

In einer Gerichtserklärung schrieb der Anwalt der Schwestern, dass Perrys "öffentliches Ansehen" gegen den Verkauf spreche. Schwester Catherine meldete in einem Schreiben an die Erzdiözese Bedenken an. Ein Verkauf an Perry fühle sich an "als würden wir dazu gezwungen werden, unser Gelübde mit der katholischen Kirche zu verletzen", zitierte die "New York Times" aus dem Brief.

Dabei hatte sich Perry eigens im Mai mit den Nonnen getroffen und nach Angaben der "Los Angeles Times"den Gospel-Song "Oh Happy Day" gesungen. Als Tochter eines Pfingstkirchen-Pastors war Perry im kalifornischen Santa Barbara streng gläubig aufgewachsen. Als Kind sang sie im Gospel-Chor, als Teenager ließ sie sich das Wort "Jesus" auf das linke Handgelenk tätowieren. Doch mit Hits wie "Teenage Dream", "California Gurls" oder "I Kissed a Girl", mit quietschbunten Klamotten und ständig wechselnder Haarfarbe hat die Pop-Prinzessin ihr Image radikal geändert.

Während die Nonnen und die Erzdiözese lautstark über den nächsten Klosterbesitzer streiten, hüllt sich Perry in Schweigen. Die Sängerin hat den Vorgang bisher nicht kommentiert. Auch eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur beim Perrys Management blieb zunächst ohne Antwort. Vermutlich haben die Richter das letzte Wort. 


Quelle:
dpa