Nordkorea: Trauriger Rekord bei Christenverfolgung

Keine Besserung in Sicht

Nordkorea bleibt das Land mit der stärksten Christenverfolgung. Das geht aus dem aktuellen Verfolgungsindex hervor, den das internationale Hilfs- und Missionswerk Open Doors jedes Jahr erstellt. Grundlage sind 50 verschiedene Indikatoren, die in den betreffenden Ländern erhoben werden. Das kommunistisch regierte Land habe im vergangenen Jahr 90 von 100 möglichen Punkten auf dem Index erreicht; das sei ein trauriger Rekord, so das Werk.

 (DR)

Zum sechsten Mal in Folge setzte Open Doors Nordkorea auf den ersten Platz. Die Lage hat sich dort im Laufe des vergangenen Jahres noch verschlechtert. Neben Hungersnot und Staatsterror haben Christen laut Moeller spezielle Qualen zu leiden. Sie würden gefoltert, wenn sie ihren Glauben auch nur im privaten Rahmen bezeugten. Diktator Kim Jong-Il (Pjöngjang) lässt sich laut Open Doors als Götzen verehren. Wer hingegen Gott anbete, müsse mit schweren Konsequenzen rechnen wie Inhaftierung, Folter oder Hinrichtung. Die Zahl der Christen in nordkoreanischen Straflagern wird auf zwischen 50.000 und 70.000 geschätzt. Von den 23,6 Millionen Einwohnern Nordkoreas sind offiziellen Angaben zufolge etwa 12.000 Christen. Religionsstatistiker gehen aber davon aus, dass sich weit über 400.000 im Verborgenen treffen.

Nepal verschwindet von Verfolgungsliste
Auf den folgenden Plätzen der Verfolgungsliste stehen die muslimisch dominierten Länder Saudi-Arabien, Iran und die Maldiven. Zu den Ländern mit schwerer Christenverfolgung zählen auch Bhutan, Somalia, der Jemen, Afghanistan, Eritrea und die Volksrepublik China. In Afghanistan, Pakistan, Libyen, Weißrussland und den Palästinensergebieten habe sich die Christenverfolgung verschärft. Leichte Verbesserungen habe es in Burma, Äthiopien, und Kolumbien gegeben. Zum ersten Mal ist Nepal nicht mehr auf der Liste der 50 Staaten mit der schwersten Christenverfolgung. Laut Open Doors werden rund 200 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt; bis zu 400 Millionen erlitten Diskriminierungen.