In Anwesenheit von Hannelore Kraft (SPD) wurde mit Professor Milad Karimi nun der zweite Professor ernannt. Der 1979 in Kabul geborene Wissenschaftler hat den Lehrstuhl bereits seit dem Wintersemester 2012/13 vertretungsweise betreut. Den zuerst eingerichteten Lehrstuhl füllt ZIT-Leiter Mouhanad Khorchide aus, der längere Zeit in der Kritik der Islam-Verbände stand, die ihm mangelnde Wissenschaftlichkeit und fehlende Bekenntnisgebundenheit nachweisen wollten. Insgesamt sind sieben Lehrstühle geplant.
Zu den angehenden Religionslehrern sagte Kraft: "Sie leisten eine wichtige Aufgabe." Denn mit dem islamischen Religionsunterricht werde muslimischen Kindern ein Zugang zu ihrer Religion in deutscher Sprache eröffnet. "Und das halte ich für ganz entscheidend", so Kraft.
Sieben Hochschulstandorte mit Islamischen Studien
Das ZIT war 2011 gegründet worden, um besonders Religionslehrer auszubilden. Es zählt inzwischen 610 Studierende. Um die Einrichtung gab es seit Beginn auch Streit. Erst seit Mai arbeitet der Beirat mit Vertretern islamischer Verbände; das Gremium entscheidet über die Lehrinhalte und die Auswahl von Professoren.
Neben Münster gibt es bundesweit sieben Hochschulstandorte mit Islamischen Studien; in NRW bietet auch noch die Universität Paderborn einen solchen Studiengang. Die Universität Münster plant überdies, das ZIT zu einer Fakultät auszubauen und in einen neuen "Campus der Religionen" mit katholischer und evangelischer Fakultät einzugliedern.