Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, reist Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als päpstlicher Gesandter am 4. Juli nach Straßburg. Anlass ist der 1.300. Todestag der der heiligen Odilia (um 660-720), Schutzpatronin der Region.
Verlegung wegen Corona-Pandemie
2020 sollte zu ihren Ehren ein Gedenkjahr mit vielen Feiern stattfinden - doch die Corona-Pandemie machte das Vorhaben zunichte. Nun ist für Anfang Juli eine Gedenkmesse im Straßburger Münster vorgesehen.
Noch letzte Woche war Parolin für drei Tage Gast in Berlin, um ein Jubiläum zu würdigen. Es waren 100 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl. Das öffentliche Interesse an der Mittwochabend beendeten Visite richtete sich indes nicht auf diesen Anlass, der coronabedingt mit einjähriger Verspätung gefeiert wurde.
Aufruf zur Einheit
Weit mehr Aufmerksamkeit erhielt das, was Parolin der Kirche in Deutschland mit auf ihren Synodalen Weg gab. Zu dem innerkirchlich umstrittenen Reformdialog über katholische Sexualmoral, priesterliche Lebensform sowie Macht und Gewaltenteilung und die Rolle von Frauen in der Kirche sprach er bei einem Gottesdienst in der Sankt-Johannes-Basilika mahnende Worte.
Parolin rief nachdrücklich dazu auf, "sich wieder auf eine Einheit zu besinnen, die nicht von der Zustimmung zu gemeinsamen Visionen und Orientierungen abhängt, wie in der Politik üblich, sondern von der theologisch-spirituellen Verwurzelung in Gott".