Nummer Zwei des Vatikan besucht im August Putin und Kyrill I.

"Ein Umfeld von Gerechtigkeit und Frieden"

Erst im Februar 2016 war es in der kubanischen Hauptstadt Havanna zu einem historischen Treffen zwischen dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und dem orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. gekommen. Mitte August folgt ein weiteres wichtiges Treffen. Diesmal in etwas anderer Besetzung.

Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. umarmen sich nach der Unterzeichnung der gemeinsame Erklärung am 12. Februar 2016 am Flughafen von Havanna. Es ist das erste Treffen eines römischen Papstes mit dem Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche. (KNA)
Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. umarmen sich nach der Unterzeichnung der gemeinsame Erklärung am 12. Februar 2016 am Flughafen von Havanna. Es ist das erste Treffen eines römischen Papstes mit dem Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche. / ( KNA )

Die Nummer Zwei des Vatikan, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, besucht vom 21. bis 23. August Russland. Das teilte die Vatikanbotschaft in Moskau am Freitag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur mit. Es ist der ranghöchste Besuch aus dem Vatikan in Russland seit 1999. Damals weihte Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano die katholische Kathedrale in Moskau wieder ein.

Parolin will sich in der russischen Hauptstadt nach eigenen Angaben mit Staatspräsident Wladimir Putin und dem orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. treffen. In der katholischen Hierarchie steht er an zweiter Stelle nach dem Papst. Das Programm seiner Reise teilte die Botschaft zunächst nicht mit.

"Ein Umfeld von Gerechtigkeit und Frieden"

Parolin hatte Mitte Juli im italienischen Fernsehen die Hoffnung geäußert, dass sich seine Begegnung mit Putin positiv auf die Politik des Landes auswirken könne. Es gehe in Russland darum, "ein Klima und ein Umfeld von Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen".

Beobachter messen Parolins Reise große Bedeutung zu. Sie diene möglicherweise auch der Vorbereitung einer weiteren Begegnung von Papst Franziskus mit Kyrill I. nach dem historischen Treffen vom Februar 2016 in der kubanischen Hauptstadt Havanna.

Die Beziehungen zu Russland

Als erster Kardinalstaatssekretär war 1988 Agostino Casaroli, der Architekt der vatikanischen Ostpolitik, aus Anlass der 1.000-Jahr-Feier der Christianisierung Russlands nach Moskau gereist.

Erst 1991 hatte der Heilige Stuhl in Moskau wieder eine Vertretung eröffnet. Unter Papst Benedikt XVI. (2005-2013) nahmen Russland und der Heilige Stuhl Ende 2009 volle diplomatische Beziehungen auf und beriefen 2010 offiziell Botschafter.


Quelle:
KNA