Bischof Hanke findet Debatte über Kirchenreformen zu strukturfixiert

Nur "Abarbeiten einer Agenda"?

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat die Debatte um eine Reform der katholischen Kirche in Deutschland kritisiert. Der Synodale Weg sei "zu sehr auf Strukturen fixiert" und methodisch "zur Textwerkstatt geworden", so Hanke.

Bischof Gregor Maria Hanke / © Markus Nowak (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke / © Markus Nowak ( KNA )

Historisch hätten kirchliche Reformbewegungen anders angesetzt. "Franz von Assisi beispielsweise hat nicht begonnen, Strukturen aufzubauen, sondern er fing an, einen neuen Geist, den Geist des Evangeliums, in den Herzen und Köpfen der Brüder zu wecken. Von daher hat sich eine Erneuerung ergeben", sagte Hanke der Zeitung "Donaukurier" in Ingolstadt.

Der von Papst Franziskus initiierte Weltsynodalprozess ist nach Hankes Einschätzung an diesem Vorbild näher dran als der deutsche Weg, der "wesentlich mehr politisiert" sei. In Deutschland gehe es "um das Abarbeiten einer Agenda", Papst Franziskus "um einen geistlichen Prozess, von dem er Früchte eines Wandels erwartet".

Amtszeitbegrenzung für Bischöfe?

Im Synodalen Weg in Deutschland hätte es nach Dafürhalten des Bischofs "wesentlich mehr Diskurs und Auseinandersetzung untereinander gebraucht". Es habe die "Verständigung auf grundsätzliche Punkte" gefehlt.

Zum Vorschlag einer Amtszeitbegrenzung für Bischöfe meinte Hanke, er könne "dieses Misstrauen in das Amt auch aufgrund des sexuellen Missbrauchs verstehen" und wolle das ernst nehmen. Er glaube aber nicht, dass eine befristete Vergabe von Ämtern "das entsprechende Heilmittel ist". Das sakramentale Amt könne nicht als bloße kirchliche Funktion gesehen werden. "Sein Wesen ist Sendung, Dienst an der Mehrung der Gegenwart des Herrn, also auch Mehrung wahren Lebens. Ich weiß nicht, ob Sie Eltern auf Zeit sein möchten."


Quelle:
KNA