Zufriedenheit mit katholischer Kirche in Polen steigt wieder

Nur die Polizei ist beliebter

Es geht wieder aufwärts: In Polen hat die katholische Kirche nach schlechten Umfragewerten im Dezember etwas Vertrauen zurückgewonnen. In der Gunst der Bürger liegt von den abgefragten Institutionen nur die Polizei vor ihr.

Symbolbild Umfrage / © Tero Vesalainen (shutterstock)

46 Prozent der Erwachsenen sind nach Angaben des staatlichen Meinungsforschungsinstituts CBOS (Mittwoch) nun der Ansicht, die Kirche mache ihre Arbeit gut. 42 Prozent der Befragten bewerteten die Kirchenarbeit hingegen negativ.

Im Dezember hatten sich erstmals seit 1993 gegenüber dem Institut mehr Polen unzufrieden als zufrieden mit der Kirche geäußert. 47 Prozent sahen damals die Tätigkeit der Kirche negativ, 41 Prozent positiv. In der aktuellen Umfrage stellen ihr besonders viele alte Menschen und Dorfbewohner ein gutes Zeugnis aus. Die Kirche schneidet insgesamt etwas besser ab als Staatspräsident Andrzej Duda sowie deutlich besser als beide Parlamentskammern und das Verfassungsgericht.

Nur die Polizei ist beliebter

In der Gunst der Bürger liegt von den abgefragten Institutionen nur die Polizei vor ihr. Der Polizei gegenüber sind laut CBOS 63 Prozent positiv eingestellt. Die Kirche in Polen wurde zuletzt wegen Missbrauchsskandalen und ihrer Forderung nach einem totalen Abtreibungsverbot kritisiert. Die Frauenrechtsbewegung und die linke Opposition machten die Bischöfe für ein umstrittenes Verfassungsgerichtsurteil vom Oktober 2020 zum Abtreibungsgesetz verantwortlich.

Nach dem Ende des kommunistischen Regimes in Warschau Ende 1989 hatten fast 90 Prozent der Polen die Arbeit der Kirche positiv bewertet. Gut drei Jahre später, 1993, waren es dem Institut zufolge nur noch knapp 40 Prozent - der bislang niedrigste Wert.

Seit 1995 sahen bis auf wenige Ausnahmen in der Regel zwischen 50 und 70 Prozent die Arbeit als "definitiv gut" oder "eher gut" an. Im September 2017 waren es das letzte Mal mehr als 60 Prozent, nämlich 61 Prozent. Laut dem staatlichen Statistikamt gehören knapp 90 Prozent der Bürger des Landes der katholischen Kirche an.


Quelle:
KNA