Die "Ocean Viking" hatte nach mehreren Rettungsaktionen vor Libyen am Montag 407 Geflüchtete an Bord, wie die Hilfsorganisation SOS Mediterranee mitteilte. Auf dem Schiff seien 152 Minderjährige, darunter zehn Kinder unter fünf Jahre, und zwölf Schwangere. Das Schiff hatte schon am Freitag die ersten Migranten aufgenommen.
Derweil sind auf dem deutschen Schiff "Alan Kurdi" 77 Migranten, die am Samstag von zwei Booten vor dem Bürgerkriegsland Libyen aufgenommen wurden. Sie stammen aus 20 verschiedenen Nationen, wie der Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Eye, Gorden Isler, sagte. Malta und Italien seien um Einfahrt in einen Hafen gebeten worden - Malta habe bereits abgelehnt, weil das kleine EU-Land mit der Rettung von Migranten selbst überfordert sei. "Es wäre jetzt wahnsinnig wichtig, dass diese beiden Schiffe schnell einen Hafen bekommen."
Zuletzt hatten Rettungsschiffe nicht mehr allzu lange auf dem Mittelmeer warten müssen, bevor sie in Italien anlegen durften. Deutschland und andere Staaten hatten sich vorab bereit erklärt, Geflüchtete von den Schiffen zu übernehmen.