Eine kleine Katastrophe, ohne Netz und auch ohne Telefon zu sein. Besonders wenn, wie in meinem Fall, die Arbeit darin besteht, im Netz oder am Telefon Informationen zu beschaffen.
Und dann auch noch ohne Handy. (Warum ich kein Handy habe, kann ich gerne mal erzählen. Aber ein andermal.) So leih ich mir ein Handy und erkläre der Störungsstelle, dass, statt Internet, immer nur ein rotes Kreuz erscheine. Eine Engstelle im Kabel sei schuld, höre ich. In der Tat, ich finde, in der Wand versteckt, einen Kabelbruch.
Es ist Freitagmittag. Ich ziehe los, kaufe ein neues DSL - Kabel. Mein Herz pocht als ich es anschließe. Und? Nichts. Nur ein rotes Kreuz.
Jetzt soll ich den Techniker, der unsere Telefonanlage eingerichtet hat, kontaktieren. Leider hat der gerade ganz andere Probleme, kämpft im Krankenhaus einen wichtigeren Kampf. Montag früh. Vielleicht, heißt es in seinem Büro.
Was ein ganzes, langes Wochenende komplett ohne Internet, ja auch ohne Wlan, bedeutet. Und die Smartphone-Teenagerkinder auf geradem Weg mit der Frage ins Survivalcamp schickt: wie überlebe ich - ohne Facebook?
Montagfrüh, 8 Uhr und 1 Minute, ich rufe beim Techniker meines Vertrauens an. Nein, ihr Mann könne nicht kommen.
Wofür gibt es Gelbe Seiten? Immerhin die zehnte Nummer schon weiß weiter. Ein Techniker könne zurückrufen. Wenn ich einen Notzuschlag zahle. Aus Prinzip. Kunden müssten erzogen werden. Ich habe Not, lasse mich also erziehen. Oder erpressen?
Der Techniker kommt. Wiegt den Kopf. Macht alles, was ich auch schon gemacht habe. Aber immer leuchtet das rote Kreuz. Der Router sei schuld. Der Router ist neu. Hat noch Garantie. Wenn ich ihn dort einreiche, wo ich ihn gekauft habe. Aber der Mann liegt ja nun im Krankenhaus.
Tja, da müsse wohl ein neuer Router her. Fast füge ich mich in mein Schicksal, da hat der Techniker doch noch eine Idee. Oh! sagt er. Und: ich habe eine gute Nachricht. Das rote Kreuz ist weg. Netz und Telefonleitung wieder da. Was zum Teufel ist passiert?
Mit dem DSL Kabel war alles gut. Mit dem Router auch. Nur, leider, war das richtige Kabel in der falschen Anschlussstelle.
Ach, das Leben kann so einfach sein.