Katholische Publizisten für Kooperation von Journalistenschulen

"Ökumenische" Zusammenarbeit?

Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands reagiert mit Bedauern auf die vorläufige Aussetzung der Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule. Ist eine Kooperation von katholischer und evangelischer Journalistenschule die Lösung?

Journalisten (shutterstock)

"Wir sehen mit Sorge, dass eine qualifizierte Vorbereitung auf den Journalistenberuf zur Disposition steht", erklärte der Vorsitzende der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP), Joachim Frank, am Freitag in Bergisch Gladbach.

Der Verband regte eine Zusammenarbeit zwischen Evangelischer Journalistenschule (EJS) und dem katholischen Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) an.

Die katholische Journalistenschule ifp hat sich inzwischen offen für Gesprächen über eine Kooperation mit der Evangelischen Journalistenschule (EJS) gezeigt. "Wir werden den Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen suchen", sagte der Journalistische Direktor des ifp, Bernhard Remmers, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die EJS bis auf weiteres keinen 14. Ausbildungsjahrgang ausschreiben wird. Es sei fraglich, ob es "jemals einen neuen Jahrgang geben wird", sagte der Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Jörg Bollmann, der "tageszeitung". Und weiter: "Wir müssen uns fragen, ob die Art, wie wir seit über 20 Jahren ausbilden, noch zeitgemäß ist."

Aktuellen Jahrgang noch ausbilden

Den aktuellen Jahrgang will die Schule noch ausbilden, wie der rbb meldete. Hintergrund sind laut "tageszeitung" vor allem Sparmaßnahmen beim GEP, zu dem die Journalistenschule gehört. Frank appellierte an das Werk, das "Bekenntnis zur Ausbildung von Nachwuchsjournalisten an der EJS durch geeignete Formen der Weiterführung zu dokumentieren".

Die Absolventen der Schule stellten "mit ihrer Arbeit unter Beweis, dass sich die Investition in Qualität auszahlt".

Die Evangelische Journalistenschule gibt es seit 25 Jahren. Sie wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) finanziert und hat bisher rund 200 Volontäre ausgebildet.

Unbesetzte Stellen, ungeklärte Finanzierung 

Hintergrund sind laut Zeitung vor allem Sparmaßnahmen beim GEP, zu dem die Journalistenschule gehört. Dessen Aufsichtsgremien kämen im nächsten halben Jahr zusammen, um die Zukunft der Schule zu klären. Im Gespräch sei, zwei Stellen, die in den nächsten zwei Jahren ruhestandsbedingt auslaufen, nicht nachzubesetzen.

Das betreffe unter anderem die Stelle des Schulleiters Oscar Tiefenthal, der Mitte 2022 in Ruhestand gehe. Das GEP, ein kircheneigener Verlag, zu dem die Nachrichtenagentur epd und die Zeitschrift Chrismon gehören, befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess. Bis 2024 will er den Angaben zufolge 1,9 Millionen Euro einsparen, auch bei der Ausbildung. Die Evangelische Journalistenschule gibt es seit 25 Jahren. Sie wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) finanziert. Sie hat rund 200 Volontäre ausgebildet.


Joachim Frank / © KStA/Rakoczy
Joachim Frank / © KStA/Rakoczy
Quelle:
KNA