Prozess wegen Vergewaltigung gegen indischen Bischof begonnen

Ohne Insignien vor dem Richter

Vor dem Bezirksgericht in Kottayam im indischen Bundesstaat Kerala hat am Donnerstag der Vergewaltigungsprozess gegen den katholischen Bischof Franco Mulakkal begonnen. Ihm wird vorgeworfen, eine Generaloberin vergewaltigt zu haben. 

Blick in einen Gerichtssaal / © corgarashu (shutterstock)
Blick in einen Gerichtssaal / © corgarashu ( shutterstock )

Nach der Verlesung der Anklageschrift plädierte Mulakkal auf "nicht schuldig", wie das katholische Nachrichtenportal "Matters India" berichtete.

Dem 56-jährigen Bischof von Jalandhar im Bundesstaat Punjab wird vorgeworfen, zwischen 2014 und 2016 wiederholt die ehemalige Generalobere der Missionare Jesu in einem Kloster in Kerala vergewaltigt zu haben. Im Gegensatz zu früheren Anhörungen sei Mulakkal zum Prozessauftakt ohne die bischöflichen Insignien vor Gericht erschienen.

Bischof auf Kaution frei

Mulakkal ist der erste Prälat in Indien, der offiziell wegen Vergewaltigung angeklagt wurde. Das Verfahren konnte allerdings erst beginnen, nachdem das Oberste Gericht Indiens den Antrag Mulakkals auf Abweisung der Klage zurückgewiesen hatte.

Der Prozess soll den Angaben nach am 16. September mit der Aussage des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers fortgesetzt werden.

Aufgrund der Beschuldigungen der Ordensfrau war Mulakkal im September 2019 verhaftet worden. Nach drei Wochen wurde er gegen eine Kaution und Reiseauflagen wieder freigelassen. Im vergangenen Februar beschuldigte eine zweite Ordensfrau den Bischof der sexuellen Belästigung.


Quelle:
KNA