Das Siegerfoto des indischen Fotografen Supratim Bhattacharjee halte "die Ohnmacht und zugleich die Entschlossenheit eines Mädchens angesichts tosender Naturgewalt fest", erklärte die Organisation am Dienstag. Ein verheerender Zyklon im Golf von Bengalen hatte demnach vor der Aufnahme den Teeausschank der Familie und damit ihre Existenz hinweggefegt.
Der Blick des Mädchens könne niemanden unberührt lassen, sagte Unicef-Schirmherrin Elke Büdenbender, die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Ruhe und Tapferkeit mitten in einer völlig verzweifelten Situation ließen spüren, was Umweltzerstörung und Klimawandel für Kinder und Jugendliche bedeuteten. "Das Siegerbild fordert uns auf, über die Konsequenzen unserer Lebensweise nachzudenken und sie zu verändern."
Auch der zweite Preis geht nach Indien
Der zweite Preis geht ebenfalls nach Indien, an den Fotografen Sourav Das, der einen Lehrer porträtiert hat, der während des Corona-Lockdowns ein ganzes Dorf in ein Freiluftklassenzimmer verwandelt hatte. Mit dem dritten Preis wird der irakische Fotograf Younes Mohammad für eine Serie über Kinder kriegsverletzter Väter ausgezeichnet.
Unicef Deutschland hat mit seinem internationalen Wettbewerb zum 22. Mal Bilder und Reportagen professioneller Fotojournalistinnen und -journalisten ausgezeichnet. Die prämierten Werke dokumentierten die Persönlichkeit und die Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise, hieß es. Über die Preisvergabe entschied eine unabhängige Jury.