Indonesien verbietet öffentliche Weihnachtsfeiern

Omikron zum Fest?

Indonesien hat große öffentliche Weihnachtsfeiern verboten und die Kirchen aufgefordert, bei Gottesdiensten strengere Schutzmaßnahmen umzusetzen. Damit reagierte die Regierung auf die erste gemeldete Infektion mit der Omikron-Mutation.

Weihnachten mit Corona / © P. Heitmann (shutterstock)

Wiku Adisasmito, Covid-19-Sprecher der Regierung in Jakarta, sagte dem asiatischen Pressedienst Ucanews, zur Vermeidung eines vollständigen Verbots von Weihnachtsgottesdiensten sollten die Kirchen Komitees zur strikten Umsetzung der Maßnahmen einsetzen.

Die katholische Kirche wie auch die protestantischen Kirchen versicherten demnach, sich an die Vorschriften zu halten. Laut den Schutzbestimmungen dürfen Kirchen nur die Hälfte ihrer Sitzplätze besetzen. Öffentliche Veranstaltungen wie Weihnachtskonzerte oder -feiern in Shopping Malls sind verboten.

Banner mit Weihnachtsgrüßen verboten

Unterdessen sorgt das Verbot von öffentlichen Weihnachtsgrüßen in Südsulawesi für Spannungen im mehrheitlich islamischen Indonesien.

Die Religionsbehörde der Provinz hatte die zu Wochenbeginn erteilte Erlaubnis für Kirchen, mit Bannern oder Neonschriftzügen "Merry Christmas" zu wünschen, auf Druck islamischer Hardliner widerrufen.

Die Gegener beriefen sich auf eine 1981 vom höchsten islamischen Gremium Indonesiens erlassene Fatwa (Richtspruch) zum Verbot des Wunsches "Frohe Weihnachten" berufen.

Das Setara-Institut für Demokratie und Frieden in Jakarta verurteilte die Rücknahme der "Merry Christmas"-Erlaubnis als behördliches "Einknicken". "Sie haben der Intoleranz nachgegeben", statt Vielfalt zu wahren und religiöse Harmonie zu fördern, sagte der Vizevorsitzende der Setara-Menschenrechtsgruppe, Bonar Tigor Naipospos, laut Ucanews.


Quelle:
KNA