Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Franke (SPD), hat den Angehörigen der Opfer von Hanau schnelle finanzielle Hilfe zugesichert. "Aus dem Fonds für Härteleistungen können innerhalb von zwei Wochen Soforthilfen ausgezahlt werden", sagte Franke dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Samstag). Das seien für Ehepartner, Kinder und Eltern von Getöteten 30.000 Euro, für Geschwister 15.000 Euro.
"Das kann das schreckliche Leid des Verlusts der eigenen Eltern oder Kinder nicht lindern", so Franke. Aber zumindest sei es eine Hilfe für die nötigsten Dinge, die in diesem Moment wichtig seien. Franke warnte vor einer zu starken Fixierung der öffentlichen Debatte auf den mutmaßlichen Täter: "Es geht darum, die Perspektive der Opfer einzunehmen und nicht immer nur die des Täters."
Der Täter hatte bei dem rassistisch motivierten Anschlag in Hanau am späten Mittwochabend nach bisherigen Erkenntnissen zehn Menschen in Hanau erschossen und sich anschließend selbst getötet. Franke ist seit 2018 Opferbeauftragter der Bundesregierung. Sein Vorgänger war der ehemalige SPD-Vorsitzende Kurt Beck. Das Amt wurde nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin vor rund drei Jahren eingeführt. (KNA/21.2.2020)