Oppositioneller Fernández gewinnt Argentinien-Wahl

Knappes Ergebnis

Der Oppositionskandidat Alberto Fernández hat die Präsidentenwahl in Argentinien gewonnen. Amtsinhaber Mauricio Macri gestand seine Niederlage ein. Demnach fiel die Wahl knapper aus als erwartet und es kommt nicht zu einer Stichwahl.

Argentiniens Präsident Alberto Fernandez / © Julieta Ferrario (dpa)
Argentiniens Präsident Alberto Fernandez / © Julieta Ferrario ( dpa )

Der Mitte-Links-Politiker Fernández kam nach Zahlen der Wahlbehörde auf knapp 48 Prozent der Stimmen. Macri lag bei etwas weniger als 41 Prozent.

Das Ergebnis fiel demnach etwas knapper aus, als Umfragen es hatten erwarten lassen. Da Fernández mehr als 45 Prozent der Stimmen erhielt, kommt es dennoch nicht zu einer Stichwahl. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 81 Prozent.

Korruptionsverfahren gegen Amtsvorgängerin 

Das Ergebnis bedeutet auch, dass die direkte Vorgängerin Macris, Cristina Kirchner, als Vizepräsidentin in die Regierung zurückkehrt. Sie war von 2007 bis 2015 Präsidentin. Gegen Kirchner laufen mehrere Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen. Sie ist derzeit Senatorin und genießt daher Immunität.

Argentinien steckt erneut in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise, obwohl der Internationale Währungsfonds (IWF) dem südamerikanischen Land im vergangenen Jahr einen Bereitschaftskredit von 57 Milliarden US-Dollar gewährt hatte. Die Inflationsrate liegt bei mehr als 50 Prozent. 

Die Landeswährung Peso wertete nach den Vorwahlen zum wiederholten Male stark ab. Viele Anleger fürchteten offenbar eine Rückkehr Kirchners an die Macht. Sie steht für eine protektionistische Wirtschaftspolitik und eine konfliktreiche Beziehung zum IWF. 

Argentinien

Auf dem Plaza de Mayo wird immer wieder demonstriert. Hier rief der neue Erzbischof von Buenos Aires Argentinien zur Einheit auf. / © Alexander Brüggemann (KNA)
Auf dem Plaza de Mayo wird immer wieder demonstriert. Hier rief der neue Erzbischof von Buenos Aires Argentinien zur Einheit auf. / © Alexander Brüggemann ( KNA )

In Argentinien gibt es immer wieder Proteste gegen die Wirtschaftspolitik von Präsident Mauricio Macri. Das Land befindet sich in einer heftigen Rezession. Die Geldentwertung der vergangenen zwölf Monate lag nach offiziellen Angaben bei 51,3 Prozent. Die Arbeitslosigkeit beträgt 9,1 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2018 um 2,5 Prozent. 

Die Regierung hofft auf eine Wiederbelebung der Wirtschaft in den kommenden Monaten. "Wir arbeiten weiter, während einige das Land in diesen schwierigen Zeiten lahmlegen", erklärte Staatschef Macri. 

Quelle:
dpa