Diese im ersten Halbjahr 2023 geplante Tagung zur Änderung der Statuten sei eine Reaktion auf die von Papst Franziskus angeordneten Veränderungen der Struktur des Werks, berichtete das private katholische US-Mediennetzwerk CNA am Donnerstagabend (Ortszeit) und berief sich dabei auf ein Schreiben von Ocariz.
In diesem Schreiben heiße es, da die Anweisung durch ein Motu Proprio des Papstes ergangen sei, träten die Änderungen automatisch in Kraft.
Opus-Dei-Leiter wird nicht mehr automatisch Bischof
Dazu gehört unter anderen, dass der Leiter der von dem 2002 heilig gesprochenen Josemaría Escriva 1928 gegründeten Organisation künftig nicht mehr automatisch zum Bischof wird. Sie wird zudem der Kleruskongregation im Vatikan unterstellt anstelle der Bischofskongregation. Außerdem erwartet der Papst einen jährlichen Rechenschaftsbericht.
Ocariz hatte die Mitglieder des Opus Dei aufgefordert, für das Gelingen der Reformen zu beten. Die Organisation hatte die strukturelle Änderung damit erklärt, dass der Papst einer Gefahr der institutionellen Verkrustung durch Hierarchien mit der Betonung der "charismatischen Dimension" des Opus Dei entgegenwirken wolle.
Meiste Mitglieder in Spanien
Weltweit gehören dem Werk nach eigenen, unbestätigten Angaben rund 90.000 Laien sowie etwa 2.000 Priester an. Der weibliche Zweig des Opus Dei wurde 1930 ins Leben gerufen. Das Werk unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom.
Die meisten Mitglieder hat es weiterhin in Spanien. Hier ist die Universität von Navarra das geistig-akademische Zentrum.
Der geheimnisvolle Charakter des Werks und Berichte über Askese und Selbstkasteiung führen immer wieder dazu, dass das Opus Dei auch in Romanen und Verschwörungstheorien auftaucht. Berühmtestes Beispiel ist Dan Browns "Illuminati", in dem ein - fiktiver - mörderischer "Opus-Dei-Mönch" eine zentrale Rolle spielt.