Franziskus habe ihn ermuntert, die christliche Botschaft "in die Peripherien des Mittelstands, des Berufslebens und der intellektuellen Welt" zu bringen, sagte der Prälat der katholischen Laiengemeinschaft, Fernando Ocariz, der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" am Donnerstag. Es gehe nicht um geografische, sondern existenzielle Randbezirke, in denen das Opus Dei den Menschen Begleitung und Zuwendung anbieten wolle.
Opus Dei spiegele die Gesellschaft
Der 72 Jahre alte spanische Geistliche nannte es zugleich ein "Klischee", dass das Opus Dei ein Club für die Reichen sei. Die Gemeinschaft spiegele vielmehr die Gesellschaft des jeweiligen Landes wider. Der Großteil der Mitglieder seien "einfache Beschäftigte, Oberschullehrer, Hausfrauen, Händler, Studenten, Arbeiter". Manche Interessenten hätten fantasievolle Erwartungen an das Opus, so Ocariz, der die Gemeinschaft seit Januar leitet.
"In zwei Wochen, wenn sie sehen, dass es darum geht, anderen zu dienen und geistliche Begleitung zu bekommen, verziehen sie sich wieder."
Charisma: Leben mit dem Evangelium
Als Beispiel für sozial-karitatives Engagement in Rom nannte Ocariz ein Ausbildungszentrum im Stadtteil Tiburtino, das in den vergangenen 50 Jahren eine Laufbahn als Mechaniker, Uhrmacher oder Goldschmied ermöglichte. Jetzt solle dort eine kostenfreie Ganztagsschule beginnen, die auch Aktivitäten am Wochenende anbiete und sich vor allem an Jugendliche aus Migratenfamilien richte, so Ocariz.
Als "Charisma des Opus Dei" bezeichnete er, Menschen ein Leben mit dem Evangelium im Alltag nahezubringen.