Ordenes-Gründer Pater Degollado gestorben

Umstrittener "Legionär Christi"

Pater Marcial Maciel Degollado, Gründer der Ordensgemeinschaft "Legionäre Christi", ist im Alter von 87 Jahren in den USA gestorben. Der Geistliche war sehr umstritten: 2006 wurde er im Zusammenhang mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs vom Vatikan gemaßregelt.

 (DR)

Er wurde aufgefordert, keine öffentlichen priesterlichen Dienste mehr auszuüben und mit "Gebet und Buße" ein "zurückgezogenes Leben" zu führen. Mit Rücksicht auf das Alter und den schlechten Gesundheitszustand des mexikanischen Geistlichen hatte die Glaubenskongregation auf ein kirchenrechtliches Strafverfahren verzichtet.

Dem Gründer der "Legionäre Christi" wird vorgeworfen, junge Seminaristen missbraucht zu haben. Zudem soll er ihnen die Absolution für gemeinsam begangene sexuelle Handlungen erteilt haben. Er selbst hat die Vorwürfe wegen Missbrauchs an Minderjährigen in den 40er, 50er und 60er Jahren bestritten. Aus Altersgründen lehnte Maciel 2005 eine Wiederwahl zum Ordensoberen ab.

Niederlassungen in Bad Münstereifel und Düsseldorf
Die 1941 von Maciel in Mexiko gegründete Ordensgemeinschaft ist seit 1965 direkt dem Vatikan unterstellt. Die Kongregation hat nach eigener Darstellung Niederlassungen in 20 Ländern mit über 600 Priestern und über 2.500 Seminaristen. In insgesamt 12 Ländern gibt es 92 Bildungseinrichtungen und Einrichtungen des Apostolats der Legion Christi. Zudem befinden sich in ihrer Trägerschaft 130 Schulen und über 600 Bildungszentren.

In Deutschland hat der Orden Niederlassungen in Bad Münstereifel und Düsseldorf. Im Februar 2007 wurde eine neue Ordensprovinz für Mitteleuropa errichtet. Sie umfasst Deutschland, Österreich, die Niederlande, Ungarn, die Slowakei und Polen. Zum ersten Territorialdirektor wurde der Deutsche Sylvester Heereman ernannt, der seinen Sitz in Düsseldorf hat.