Die Krise in dem südamerikanischen Land, Hilfe für Flüchtlinge sowie für die kolumbianische Bevölkerung wie auch die Lage im Nahen Osten seien besonders Thema gewesen, teilte der Orden im Anschluss an die private Begegnung mit. Dalla Torre berichtete dem Kirchenoberhaupt über die humanitäre Hilfsarbeit weltweit, diplomatische Ziele des Ordens und die laufende innere Reform.
Venezuela wird von einem Machtkampf zwischen dem linksgerichteten Präsidenten Nicolas Maduro und dem konservativen Interims-Präsidenten Juan Guaido sowie einer schweren Versorgungskrise erschüttert. Mehr als zwei Millionen Menschen haben das Land in den vergangenen zwei Jahren bereits verlassen. Auch der Vatikan und die Ortskirche haben wiederholt versucht, zu vermitteln.
Malteser arbeiten an Reform des Ordens
Die Malteser arbeiten zudem nach einer Führungskrise an einer Reform des Ordens. Dabei geht es unter anderem um eine flachere Hierarchie und mehr Beteiligung von Frauen. Jüngst entschied Dalla Torre, dass künftig keine offiziellen Gottesdienste im außerordentlichen Ritus, der sogenannten "Tridentinischen Messe", mehr gefeiert werden dürfen.
Dem Vernehmen nach hatten sich an der liturgische Form wiederholt Diskussionen um die Ausrichtung des Ordens entzündet.
Dalla Torre war am 3. Mai als 80. Großmeister des Ordens vereidigt worden. Zuvor hatte er seit April 2017 die Malteser nach einer Führungskrise als Statthalter geleitet. Der Souveräne Malteserorden ist dem Heiligen Stuhl unterstellt und zugleich ein eigenes Völkerrechtssubjekt. Derzeit unterhält der Orden diplomatische Beziehungen zu mehr als 100 Staaten; darunter zu Österreich und seit Ende 2017 auch zu Deutschland, nicht aber mit der Schweiz.