Ordensschwestern sind in vielen Ländern einzige Frauen-Beschützerinnen

"Machtstrukturen müssen sich ändern"

Überall auf der Welt werden Frauen Opfer von Gewalt. Doch oft kann der Staat sie nicht schützen; dann springen kirchliche Ordensfrauen ein, so das Hilfswerk missio Aachen. Dabei sind sie auch selbst gefährdet.

Symbolbild Ordensfrau unterwegs / © JJFarq (shutterstock)
Symbolbild Ordensfrau unterwegs / © JJFarq ( shutterstock )

Ordensschwestern bieten laut dem Hilfswerk missio Aachen in vielen Ländern des Globalen Südens oft die einzige Schutzmöglichkeit für von Gewalt betroffene Frauen. "Sie sind oft das Rückgrat des zivilgesellschaftlichen Schutzes von Frauen, wo staatliche Strukturen versagen", erklärte missio-Präsident Dirk Bingener am Donnerstag.

Die Orden betrieben Schutzhäuser, unterstützten als Trauma-Therapeutinnen oder Juristinnen Frauen mit Gewalterfahrungen und kämpften gegen Phänomene wie Genitalverstümmelung oder den Hexenwahn. "Das verdient auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit Anerkennung und Unterstützung", betonte Bingener.

Auch Ordensfrauen werden Opfer

Das kirchliche Hilfswerk äußerte sich zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am kommenden Montag (25. November). Bingener wies darauf hin, dass gleichzeitig auch Ordensfrauen Opfer von Missbrauch und Ausbeutung würden. "Dieser Missbrauch muss aufhören, die betroffenen Ordensfrauen brauchen eine umfassende Begleitung, Machtstrukturen müssen sich ändern, Interventions- und Präventionsarbeit gestärkt werden."

Das Hilfswerk hat nach eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren über 300 Weiterbildungs- und Safeguarding-Programme für Ordensfrauen mit rund 14 Millionen Euro sowie über 200 Projekte der Seelsorge und Sozialarbeit von Ordensschwestern mit 10,1 Millionen Euro unterstützt.

Quelle:
KNA