Organisationen fordern Hilfe für 24 Millionen Jemeniten

 (DR)

Internationale Nichtregierungsorganisationen (NRO) schlagen angesichts einer weiter wachsenden Not im Jemen Alarm. Seit der Eskalation des Konflikts vor fast vier Jahren sei der humanitäre Bedarf im Land drastisch gestiegen, heißt es in einer am Donnerstag in München gemeinsam veröffentlichten Erklärung. Schätzungsweise 24 Millionen Menschen und damit 80 Prozent der Bevölkerung seien in irgendeiner Form auf Hilfe angewiesen. Diese Zahl sei innerhalb von nur zwölf Monaten um zwei Millionen Menschen gestiegen.

Grund dafür sei, dass die Wirtschaft im Jemen fast vollständig zusammengebrochen sei, sich der Konflikt über weite Teile des Landes erstrecke, Völkerrecht missachtet und immer mehr zivile Infrastruktur zerstört werde, heißt es in der Erklärung, die unter anderem von Care, Oxfam und handicap international unterzeichnet wurde.

Insbesondere Schulen und Krankenhäuser seien betroffen. Darüber hinaus hätten die Menschen keinen Zugang zu grundlegender Versorgung.

Viele stürben an vermeidbaren Krankheiten, die Zahl der Vertriebenen steige stark an, sexuelle Gewalt nehme zu. Sieben Millionen Menschen seien mangelernährt.

Zur Geberkonferenz am 26. Februar in Genf appellierten die Organisationen an die internationale Staatengemeinschaft, die für einen humanitären Einsatzplan benötigten Mittel langfristig zur Verfügung zu stellen. Zudem sollte in den Wiederaufbau und die Entwicklung von Gegenden investiert werden, die nicht direkt vom Konflikt betroffen seien. Die jemenitische Bevölkerung müsse die Möglichkeit haben, ihren Unterhalt selbst zu bestreiten. (KNA)