Er habe die Entscheidung, das Spitzenpersonal der Partei nicht zu dem Glaubenstreffen einzuladen, von seinem Vorgänger Alois Glück übernommen, und sehe keinen Grund, daran etwas zu ändern, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg der "Welt am Sonntag".
Die AfD habe in ihren bisherigen "programmatischen Skizzen" menschenfeindliche Formulierungen aufgenommen, begründete Sternberg den Kurs. "Außerdem ist der Beschluss gefallen, als die AfD-Spitze gerade ihre Botschaft verkündete, man müsse auf Flüchtlinge im Notfall sogar schießen. So etwas hat auf dem Katholikentag nichts zu suchen."
Er selbst habe sich bereits mit AfD-Vize Alexander Gauland für ein Streitgespräch zusammengesetzt und tue dies im September wieder, fügte Sternberg hinzu. "Aber nicht auf dem Katholikentag." Zugleich warnte der ZdK-Präsident davor, dem Thema zu viel Raum beizumessen. "Ist es wirklich das Wichtigste, sich mit Rechtspopulisten auszutauschen?" Armut und Krieg in Europas Nachbarschaft oder die Zukunft der Kirche seien "viel wichtiger".
Der 100. Deutsche Katholikentag beginnt am Mittwoch. Veranstalter ist das ZdK, Gastgeber ist das jeweilige Bistum des Austragungsortes, in Leipzig also das Bistum Dresden-Meißen. Erwartet werden mindestens 55.000 Teilnehmer.