"In meiner Heimatregion Wartburgkreis um Eisenach herum nimmt die Zahl der Katholiken zu. Das liegt auch daran, dass die Region wirtschaftlich sehr erfolgreich ist. Viele Menschen aus den alten Bundesländern ziehen dorthin", sagte der CDU-Politiker der "Welt" (Freitag, online). Jedoch seien zu DDR-Zeiten die Kirchen deutlich voller als heute gewesen. "Das hatte natürlich auch seinen Grund darin, dass dies Orte waren, wo man frei sprechen konnte, ohne dass der Staat mithört."
Hirte (41) sagte, dass er "großes Glück" gehabt habe, "neben einigen Schuljahren in der DDR die oberen Klassenstufen in Freiheit genossen zu haben - ohne die Zwänge, die mit meinem christlichen Hintergrund auf mich zugekommen wären". In der DDR sei zweifelhaft gewesen, ob er überhaupt hätte Abitur machen und studieren dürfen.
Ostern in die Kirche
Der Katholik unterstrich auch, dass er an Ostern die Kirche besuchen werde: "Selbstverständlich, mehrmals. Meine beiden großen Kinder werden an diesem Ostersonntag auch als Messdiener dort sein."
Außerdem warb Hirte um Verständnis für die Skepsis vieler Ostdeutscher Ausländern gegenüber. "Auch heute noch ist der Osten des Landes deutlich homogener als der Westen. Die Erfahrung ist einfach nicht da. Es ist menschlich verständlich, wenn man auf Fremdes aus Angst vor Veränderung zunächst mit Ablehnung reagiert", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der CDU Thüringen. Das müsse die Politik akzeptieren und diejenigen "ernst nehmen, die sich - auch lautstark - äußern". Zu deren Lebenserfahrung aus der DDR gehöre "nun einmal, dass ein vermeintlich stabiles System zusammenbrechen kann".