Die 1936 von Papst Pius XI. unter dem Namen "Pontificia Academia Scientiarum" wieder ins Leben gerufene Akademie der Wissenschaften ist die Nachfolgerin älterer päpstlicher Gelehrtenakademien, deren erste bereits im Jahr 1603 gegründet wurde. Die heutige Päpstliche Akademie der Wissenschaften arbeitet international und fächerübergreifend. Ihr gehören rund 80 vom Papst auf Lebenszeit ernannte Wissenschaftler von Weltrang an, die zweimal im Jahr tagen.
Diese werden ohne Ansehen ihrer Herkunft oder ihres religiösen Bekenntnisses unter den hervorragendsten Gelehrten der Erde ausgewählt. Präsident ist seit 13. Juni 2017 der Bonner Entwicklungsforscher und evangelische Christ Joachim von Braun (67).
Der Auftrag der dem Papst unterstehenden akademischen Vereinigung besteht darin, die Naturwissenschaften und die mathematischen Wissenschaften im Hinblick auf die Entwicklung der Menschheit zu fördern. Die Fachgebiete reichen von der Astronomie über Chemie, Biologie und Mathematik bis hin zu Geologie, Ozeanographie, Statistik und Wissenschaftsphilosophie.
Die Auswahl von Themen erstreckt sich von Bewertungen neuer Einsichten aus der Grundlagenforschung bis zur wissenschaftlichen Bearbeitung der großen Themen wie Armut, Hunger, Ungleichheit, Ungerechtigkeiten und Umweltbelastung. Dabei reagiert die Akademie auch auf Anregungen aus dem Vatikan, dem Ergebnisse von Beratungen regelmäßig zugeleitet werden.
Der Sitz der Akademie liegt im Herzen der Vatikanischen Gärten, in der früheren Sommerresidenz von Pius IV. Zu den bislang rund 340 Mitgliedern zählen 71 Nobelpreisträger, darunter Forscher wie Ernest Rutherford, Max Planck, Niels Bohr, Werner Heisenberg oder Otto Hahn.