Palermos Erzbischof kritisiert Gedenken an Mafiaboss in Messe

Kein christliches Leben

Der Erzbischof von Palermo, Corrado Lorefice, hat das Gedenken an einen verstorbenen Mafiaboss während eines katholischen Gottesdienstes kritisiert. Mafiosi führten kein christliches Leben, betonte Lorefice laut italienischen Medienberichten.

Papst Franziskus mit Corrado Lorefice, Erzbischof von Palermo / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus mit Corrado Lorefice, Erzbischof von Palermo / © Paul Haring ( KNA )

Zuvor hatte ein Karmelitenpater seines Bistums in einer Messe an den jüngst verstorbenen berüchtigten Mafiaboss Tommaso Spadaro erinnert.

In der Messe am Freitag bezeichnete der Pater den Kriminellen als "unseren Bruder Tommaso". Jener Priester war bereits in den 90er Jahren wegen mutmaßlicher Kontakte zu gesuchten Mafiosi bekannt geworden. Als ein Reporter den Geistlichen nun auf seine wohlwollenden Worte zu Spadaro ansprach, entgegnete der Priester: "Passen Sie auf, was Sie sagen. Sonst zahlen Sie dafür. Der Herr präsentiert für solche Sachen die Rechnung."

Neben dem Erzbischof von Palermo verurteilten auch der Journalistenverband der sizilianischen Hauptstadt und Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando den Vorfall.


Quelle:
KNA