Papst Franziskus hat am Mittwoch im Vatikan die beiden "Agnes-Lämmer" begutachtet, aus deren Wolle die Pallien für Erzbischöfe gewebt werden. Römische Ordensfrauen präsentierten ihm im vatikanischen Gästehaus Santa Marta die zwei Tiere, die zuvor in der römischen Basilika Sant'Agnese gesegnet worden waren. Das Pallium ist eine weiße Wollstola mit aufgestickten schwarzen Kreuzen, das vom Papst und den Erzbischöfen, die zugleich Leiter von Kirchenprovinzen sind, während der Liturgie über dem Messgewand getragen wird. Es wird den neu ernannten Metropolitan-Erzbischöfen jeweils am 29. Juni, dem römischen Patronatsfest Peter und Paul, im Vatikan überreicht.
Die Segnung der beiden Lämmer war am Morgen während einer Liturgie zum Festtag der heiligen Agnes (21. Januar) in deren Basilika an der römischen Ausfallstraße Via Nomentana erfolgt. Es handelt sich um eine römische Märtyrerin aus dem 3. Jahrhundert, die der Überlieferung nach als junges Mädchen während einer Christenverfolgung in Rom den Tod auf dem Scheiterhaufen fand. Die Verbindung mit den Lämmern leitet sich von der Namensähnlichkeit mit dem lateinischen Wort "agnus" (Lamm) her. Die Herstellung der Pallien obliegt den Benediktinerinnen der Kirche Santa Cecilia im römischen Stadtteil Trastevere.