Papst bekräftigt seine Reform bei liturgischen Texten

 (DR)

Papst Franziskus hat die von ihm eingeführte Neuerung bei der Übersetzung liturgischer Texte in einem Brief bekräftigt und damit anderslautenden Interpretationen von konservativer Seite widersprochen. In einem am Sonntag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben an den Chef der Gottesdienstkongregation, Kardinal Robert Sarah, betont der Papst erneut, dass die örtlichen Bischofskonferenzen künftig mehr Verantwortung tragen. Dies hatte Franziskus bereits im September mit dem Erlass "Magnum principium" (Das wichtige Prinzip) verfügt, der seit Oktober in Kraft ist. Später war im Internet ein Kardinal Sarah zugeschriebener Kommentar aufgetaucht, der den Reform-Absichten des Papstes zu widersprechen schien.

Was die bei der Übersetzung geforderte Treue zum lateinischen Originaltext ("fideliter") angehe, liege die Entscheidung darüber nun bei den Bischofskonferenzen im Dialog mit dem Heiligen Stuhl, heißt es in dem Papstschreiben. Dies gelte besonders für bedeutende liturgische Texte, etwa das Glaubensbekenntnis oder Vaterunser. Bei der Übersetzung seien drei Aspekte besonders zu berücksichtigen: die Treue gegenüber dem lateinischen Original, Besonderheiten der Zielsprache sowie Verständlichkeit in der Zielgruppe.

Der Papst antwortet mit dem Brief eigenen Angaben zufolge auf einen "Kommentar" zu "Magnum principium", der nach der Veröffentlichung des Erlasses auf einigen Internetseiten aufgetaucht war. Dieser sei fälschlicherweise Kardinal Sarah zugeschrieben worden. Franziskus bittet darum, seine Antwort ebenfalls auf den entsprechenden Seiten zu veröffentlichen und sie zudem den Bischofskonferenzen sowie allen Mitgliedern und Beratern der Gottesdienstkongregation zugänglich zu machen. (kna/Stand 22.10.2017)