Er hoffe, dass durch einen offenen und ehrlichen Dialog Wege für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben gefunden werden können.
Diözesanbischof Rolando Alvarez festgenommen
Am Freitag hatten Polizeikräfte in Nicaragua das Bischofshaus von Matagalpa gestürmt und den regierungskritischen Diözesanbischof Rolando Alvarez sowie sieben weitere Personen festgenommen. Laut Polizei wurde er später in der Hauptstadt Managua unter Hausarrest gestellt. Zuvor hatten Polizisten mehr als zwei Wochen lang das Bischofshaus umstellt.
Dem 55-jährigen Bischof wird von den Behörden vorgeworfen, in Kontakt mit "gewalttätigen Gruppen" zu stehen, die "Hassverbrechen gegen die Bevölkerung ausführen wollen", um damit "den Staat Nicaragua zu destabilisieren sowie Verfassungsorgane zu attackieren", wie die Polizei am 5. August mitteilte. Zuvor hatte Alvarez öffentlich gegen die Schließung mehrerer katholischer Radiostationen in seinem mittelamerikanischen Heimatland protestiert.
Die Festnahme des Bischofs bedeutet eine weitere Eskalation im Konflikt zwischen Staat und Kirche in Nicaragua. Seit Jahren kritisieren zahlreiche Kirchenvertreter die Menschenrechtsverletzungen der sandinistischen Regierung. Die wiederum reagiert mit drastischen Maßnahmen, lässt immer wieder Gotteshäuser umstellen, Geistliche und Gläubige einschüchtern.
Italienische Bischöfe erkläreten sich ebenfalls solidarisch
Auch die italienischen Bischöfe erklärten sich am Samstagabend solidarisch mit den Menschen in Nicaragua. Die Vorfälle seien "besonders besorgniserregend". So richteten sie sich nicht nur gegen Christen, "die an der rechtmäßigen Ausübung ihres Glaubens gehindert werden".
Sie erfolgten auch zu einer Zeit, "in der die grundlegendsten Menschenrechte ernsthaft bedroht zu sein scheinen", heißt es in einer Nachricht des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi. Weiter forderten die Bischöfe die politischen Entscheidungsträger auf, "die Religions- und Meinungsfreiheit nicht nur für die Mitglieder der katholischen Kirche, sondern für alle Bürger zu garantieren".