Benedikt XVI. habe jüngst davon gesprochen, dass er bald vor der "dunklen Tür des Todes" stünde, sagte Franziskus am Mittwoch bei der Generalaudienz. "Wir danken dem Papst, der mit 95 Jahren diese Klarheit hat. Für diesen wunderbaren Rat, den er uns gegeben hat", so der Papst.
Indirekter Bezug zum Brief vom Dienstag
Franziskus nahm in seinen Aussagen indirekt Bezug auf den am Dienstag veröffentlichten Brief von Benedikt XVI. als Reaktion auf das Münchner Missbrauchsgutachten. Darin bittet der ehemalige Erzbischof von München-Freising um Entschuldigung und macht seinen Schmerz und seine Scham angesichts des Missbrauchs deutlich.
Weiter schrieb der emeritierte Papst, der im April 95 Jahre alt wird, er werde nun bald "vor dem endgültigen Richter" seines Lebens stehen. "Auch wenn ich beim Rückblick auf mein langes Leben viel Grund zum Erschrecken und zur Angst habe, so bin ich doch frohen Mutes, weil ich fest darauf vertraue, dass der Herr nicht nur der gerechte Richter ist, sondern zugleich der Freund und Bruder."
Katechese über das Sterben
Auf Benedikts Aussagen zum Gutachten und Missbrauch selbst ging Franziskus nicht ein. Vielmehr erinnerte er in seiner Katechese über das Sterben daran, dass jeder dann allein sei. Auch der christliche Glaube sei kein Mittel, mit dem sich die Angst vor dem Tod verscheuchen lasse. Sie könne aber überwunden werden im Glauben an die Auferstehung.