Papst Franziskus hat am Samstag den amtierenden Bundesratspräsidenten Michael Müller im Vatikan empfangen. Nach der Begegnung sagte Müller, der auch Berlins Regierender Bürgermeister ist, er sei überrascht gewesen, wie gut der vermeintlich so weit entfernte Papst über die Situation in Deutschland und die Probleme einer Stadt wie Berlin etwa im Umgang mit Migranten informiert sei.
Der Papst habe die Frage aufgeworfen, ob sich angesichts der Wahlerfolge der AfD die bisher eindeutige Haltung Deutschlands in der Migrations- und Flüchtlingsfrage verändern werde. Zudem habe sich Franziskus besorgt über fremdenfeindliche Strömungen in Europa und die angespannte internationale Situation geäußert, so der SPD-Politiker bei einer Pressekonferenz.
Nach der Begegnung mit Franziskus sprach Müller nach eigener Aussage mit dem vatikanischen Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, unter anderem über Berlins Bemühungen, Ausbildungseinrichtungen für katholische Theologie zu erweitern und mit jenen für evangelische und islamische Theologie zu koordinieren. In einer Stadt wie Berlin bleibe Religion wichtig, so Müller. Die Mitarbeit der Religionsgemeinschaften sei nötig, um soziale und kulturelle Probleme zu lösen. (Quelle: KNA)