Papst empfängt Liechtensteins Fürstenpaar

Franziskus lobt Einsatz für Menschenrechte

Hans-Adam II., Fürst von Liechtenstein, und seine Gattin Marie sind am Samstag von Papst Franziskus zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen worden. Begleitet wurde das Fürstenpaar von seinem Sohn, Erbprinz Alois und dessen Frau Sophie.

Franziskus empfängt Fürst Hans-Adam II. (2.v.l.) und Fürstin Marie (1.v.l.) von und zu Liechtenstein und den Erbprinzen mit seiner Frau / © Romano Siciliani (KNA)
Franziskus empfängt Fürst Hans-Adam II. (2.v.l.) und Fürstin Marie (1.v.l.) von und zu Liechtenstein und den Erbprinzen mit seiner Frau / © Romano Siciliani ( KNA )

Außerdem anwesend waren gut zwei Dutzend weitere Familienangehörigen - unter ihnen auch zwei wenige Monate alte Säuglinge.

Franziskus sprach rund 20 Minuten mit dem Fürstenpaar. Laut Vatikan würdigten sie die guten Beziehungen zwischen Liechtenstein und dem Vatikan sowie den Beitrag der katholischen Kirche für das Land. Auch der Einsatz von Hans-Adam II. für die Menschenrechte sei in der Unterredung mit dem Papst und der anschließenden Begegnung mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin begrüßt worden, teilte das vatikanische Presseamt mit.

Papst Pius XII. war Taufpate

Hans-Adam II. gilt mit einem geschätzten Vermögen von einigen Milliarden Euro als einer der reichsten Monarchen der Welt. Taufpate des katholischen Staatsoberhaupts ist Papst Pius XII. (1939-1958). Erbprinz Alois hatte 2004 die Regierungsgeschäfte von seinem Vater übernommen. Liechtenstein ist der viertkleinste Staat in Europa; die große Mehrheit der Bevölkerung ist katholisch.

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es geheime Überlegungen, den Papst zum Fürsten von Liechtenstein zu machen und ihm so ein eigenes Territorium zu verschaffen. Damals war der Vatikan noch nicht als eigenständiger Staat anerkannt. Dahinter stand die Idee, die päpstliche Verhandlungsposition im Konflikt um den Status des Vatikan zu stärken, der seit der Eroberung Roms durch das Königreich Italien im Jahr 1870 bestand. Treibende Kraft hinter diesem Plan war der deutsche Politiker Matthias Erzberger, führendes Mitglied der katholischen Zentrumspartei. Beteiligt waren österreichische Diplomaten und der Vatikan. Der Plan scheiterte jedoch am Widerstand des damaligen Prinzen Franz von Liechtenstein, dem späteren Fürsten Franz I.


Quelle:
KNA