"Ich möchte noch einmal mit Nachdruck bestätigen: Der einzige Herr des Lebens, vom Anfang bis zu seinem natürlichen Ende, ist Gott! Es ist unsere Pflicht, alles zu tun, um das Leben zu schützen", sagte Franziskus. Dabei bat er die Menschen auf dem Platz um ein stilles Gebet.
Am Morgen bereits hatte Franziskus den Vater des britischen Kleinkinds Alfie Evans, Thomas Evans, empfangen. Nach der Morgenmesse im Gästehaus Santa Marta habe Evans den Papst gebeten, sich dafür einzusetzen, dass lebenserhaltende Maßnahmen bei seinem schwer kranken Sohn nicht eingestellt werden, so das Portal Vatican News.
Eltern wollen lebenserhaltende Maßnahmen fortführen
Der 22 Monate alte Alfie leidet an einer bislang unbekannten degenerativen Krankheit des Nervensystems. Nach Angaben der Ärzte des bisher behandelnden Alder Hey-Kinderkrankenhauses in Liverpool ist die Krankheit unheilbar. Eine weitere Behandlung sei aussichtslos, daher wolle man lebenserhaltende Maßnahmen wie eine künstliche Beatmung abstellen. Dagegen wehren sich die Eltern, Thomas Evans und Kate James. Sie wollen das Kind im römischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesu behandeln lassen.
Das britische Krankenhaus hatte eine Verlegung zuletzt erneut abgelehnt. Schon zuvor hatten sich die Eltern zuerst an britische Gerichte und zuletzt an den Europäischen Menschengerichtshof gewandt. Dieser lehnte Anfang April den Fall ab mit der Begründung, es sei keine Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention erkennbar.
Lamberts Ärzte für Behandlungsstopp
Bei dem langjährigen Koma-Patienten Vincent Lambert hatte sich das medizinische Team des Krankenhauses in Reims vergangene Woche für einen Behandlungsstopp ausgesprochen. Ähnlich sehen es Lamberts Ehefrau und sein Neffe. Seine Eltern hingegen sind gegen diesen Schritt. Ein Behandlungsstopp hätte seinen Tod zur Folge. Der 41-jährige Lambert ist seit einem Motorradunfall 2008 querschnittsgelähmt und liegt im Koma.