Papst Franziskus hat an die Lage von Aidskranken weltweit erinnert. In einigen Länder gebe es für Erkrankte weiterhin keinen Zugang zu den notwendigen Gesundheitsleistungen, sagte Franziskus am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan anlässlich des Welt-Aids-Tages. Dabei wäre eine kontinuierliche medizinische Betreuung von großer Bedeutung für die Betroffenen.
Millionen ohne Medikamente
Weltweit leben nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung etwa 38 Millionen Menschen mit HIV. Etwa drei Viertel der Betroffenen erhielten die nötigen Medikamente, ein Viertel nicht. Im vergangenen Jahr starben 680.000 Menschen an den Folgen einer Aidserkrankung. Am stärksten betroffen ist weiterhin das südliche Afrika, aber auch in Osteuropa und Zentralasien stieg die Zahl der Infektionen zuletzt.
Der Papst rief zu noch mehr Einsatz für Betroffene auf, zu einem "erneuten Engagement der Solidarität, um eine gerechte und wirksame Gesundheitsversorgung zu gewährleisten".
Papst würdigte AIDS-Seelsorger
Franziskus hatte in einem Brief an einen katholischen US-Journalisten seine Solidarität mit Seelsorgern ausgedrückt, die sich für homosexuelle HIV-Infizierte einsetzen. Diese Helfer seien "von der Gnade Gottes bewegt", so der Papst, der "Gleichgültigkeit, Anfeindung und Verurteilung" von Menschen mit HIV eine Absage erteilte.
Pandemie warf AIDS-Hilfe zurück
Die Corona-Pandemie hat die Maßnahmen gegen HIV/AIDS zurückgeworfen: So haben Kontaktbeschränkungen HIV-Tests behindert und in vielen Ländern zu einem starken Rückgang der Diagnosen geführt. Auch die medikamentöse Versorgung wurde teilweise eingeschränkt und unterbrochen.
Im Jahr 2021 steht der Welt-AIDS-Tag unter dem Motto "Ungleichheiten beenden. Aids beenden. Pandemien beenden".