Sie seien die "Märtyrer von heute", so Franziskus. "Sie verleugnen Jesus nicht, sondern ertragen mit Würde Beschimpfung und Beleidigung. Sie folgen auf seinem Weg." Die Demut, die immer auch Demütigung bedeute, sei der Lebensstil, der einen zur Begegnung mit Gott führe. "Ein Stil, der niemals aufhört, uns zu überraschen und uns in eine Krise zu bringen: An einen demütigen Gott gewöhnen wir uns nie." Demgegenüber biete der Geist der Weltlichkeit nur Neid, Eitelkeit und materiellen Erfolg. Jesus habe dieser Versuchung durch den Teufel während seiner vierzig Tage in der Wüste widerstanden und stattdessen den Weg der Erniedrigung gewählt. "Und gemeinsam mit ihm können auch wir diese Versuchung besiegen, nicht nur zu wichtigen Gelegenheiten, sondern auch im Alltag des Lebens."
Weltjugendtag in den Diözesen
Die Woche vor Ostern lädt nach Franziskus' Worten besonders dazu ein, diesen Weg der Demütigung zu beschreiten. Jesus habe ihn mit seinem Leiden vorgelebt. Angefangen vom Verrat des Judas habe er sich wie einen Verbrecher behandeln lassen, sei geschlagen und noch im Tod am Kreuz verspottet worden. "Diesen Weg bis zum Ende gehend wurde der Sohn Gottes 'wie ein Sklave'. Und wirklich, Demut bedeutet Dienst, es bedeutet, Gott Raum zu geben und sich von sich selbst zu entkleiden", sagte Franziskus. Zum Einzug des Papstes schwenkten die Gläubigen auf dem Petersplatz Palm- und Ölzweige. Darunter waren besonders viele Jugendliche, die zugleich den 30. katholischen Weltjugendtag begehen, der in allen Diözesen der Weltkirche gefeiert wird. Franziskus wandte sich mit einem Gruß an sie und erinnerte an seinen Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2004), den Initiator der Weltjugendtage. Der Palmsonntag erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem wenige Tage vor seinem Tod.
Papst betet für die Opfer des Flugzeugabsturzes
Während der Palmsonntagsmesse hat Papst Franziskus auch für die Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich gebetet. Er denke dabei besonders an die getöteten deutschen Schüler, sagte Franziskus bei seinem Angelus-Gebet am Ende der Messe auf dem Petersplatz. Die Opfer vertraue er der Muttergottes an.