Mit Gottes Hilfe könne es jedem gelingen, ein Heiliger zu werden. Dafür müsse man nicht den ganzen Tag beten. Heilig zu sein bedeute vielmehr, seine Pflicht im Alltag zu erfüllen: "beten, arbeiten, auf die Kinder aufpassen, mit einem offenen Herzen für Gott. So werden wir Heilige, so kann man es werden". "Die Heiligkeit ist das große Geschenk, das wir unseren Mitmenschen erweisen können", sagte Franziskus weiter.
Streben nach Nächstenliebe und Brüderlichkeit
Heilige definierte der Papst in seiner Ansprache in einem weiteren Sinne als "Menschen, die keine Macht und Herrschaft ausüben, sondern nach Nächstenliebe und Brüderlichkeit streben". Sie trügen auch die Last und die Mühen der Bedürftigen und Leidgeprüften mit. "Ohne solche Männer und Frauen gäbe es in der Welt keine Hoffnung."
Fürsprache der Heiligen unverzichtbar
Zugleich betonte Franziskus, dass die Fürsprache der Heiligen unverzichtbar sei. Ihre Anwesenheit gebe die Zuversicht, dass ein christliches Leben nicht ein unerreichbares Ideal sei. Ohne diese Unterstützung würde ein Mensch "unter der Last seines ihm anvertrauten Auftrages erdrückt", so der Papst. Wenn er jedoch spüre, "dass das gesamte Paradies auf seinen Schultern ruht und die Gnade Gottes nicht fehlt, weil Jesus stets treu bleibt, dann kann er heiter und erfrischt aufbrechen".
Franziskus bezog sich auf eine Stelle im Hebräerbrief im Neuen Testament. Dort heißt es, dass jeder Christ von einer "Wolke von Zeugen" umgeben sei.