Byrnes war bereits im Oktober 2016 als Koadjutor des bisherigen Erzbischofs Anthony Sablan Apuron eingesetzt worden, nachdem diesem ein zunächst nicht näher benanntes Fehlverhalten vorgeworfen worden war. Mit der Untersuchung der Vorwürfe hatte Franziskus 2017 den US-amerikanischen Kurienkardinal Raymond Burke beauftragt.
Im März 2018 war Apuron von der Römischen Glaubenskongregation in erster Instanz wegen sexuellen Missbrauch verurteilt worden, wogegen der Erzbischof Widerspruch einlegte. Am Donnerstag bestätigte die Kongregation das Urteil in zweiter Instanz. Zwar kritisierte Apuron das Urteil; er sei Opfer einer «koordinierten Kampagne». Doch gegen den jüngsten Spruch der Kongregation ist keine Revision mehr möglich.
Vorgänger darf sich nicht mehr im Erzbistum aufhalten
Guams neuer Erzbischof Byrnes stammt aus dem US-Bundesstaat Michigan. Er wurde 1996 zum Priester geweiht und 2011 zum Weihbischof in Detroit ernannt, bevor ihn der Papst 2016 zum Koadjutor auf die Insel im Westpazifik berief.
Byrnes Vorgänger Apuron ist mit dem Urteil nicht nur seines Amtes als Erzbischof von Guam enthoben, er darf sich auch nicht mehr auf dem Gebiet des Erzbistums aufhalten. Zwar bleibt Apuron weiterhin Priester und Bischof, darf aber nicht mehr die Insignien eines Bischofs tragen; dazu gehören Bischofsstab, Brustkreuz und Mitra.
Ehemalige Messdiener beschuldigten Apuron
Mehrere ehemalige Messdiener hatten Apuron beschuldigt, er habe sie als Gemeindepfarrer in den 1970er Jahren sexuell missbraucht. Der Erzbischof bestritt dies und lehnte einen Rücktritt ab. Das relativ milde Strafmaß deutet nach Ansicht von Experten darauf hin, dass die Schuld Apurons nur schwer belegbar gewesen sein könnte.