Die Amtseinführung des 49-Jährigen, der zuletzt für die Organisation des katholischen Weltjugendtags in Lissabon Anfang August verantwortlich war, soll am 26. Oktober stattfinden, wie die Portugiesische Bischofskonferenz (Donnerstag) mitteilte.
Im Juli hatte der Papst angekündigt, dass Aguiar ins Kardinalskollegium aufgenommen wird. Nach der Kardinalserhebung, die am 30. September im Petersdom erfolgt, wird der Portugiese zweitjüngster Kardinal der Weltkirche sein.
Künftiger Kardinal sorgte mit WJT-Aussage bereits für Diskussionen
Dennoch hat Bischof Aguiar, der vor seiner Priesterweihe für als Politiker für die portugiesischen Sozialdemokraten der Partido Socialista (PS) tätig gewesen war, bereits für einige Schlagzeilen und Diskussionen gesorgt.
Vor dem Weltjugendtag zog er so mit seiner Aussage, die Veranstaltung habe nicht zum Ziel, junge Menschen zu Christus oder zur katholischen Kirche zu bekehren, Kritik auf sich.
Später relativierte er die Äußerung und betonte gegenüber dem katholischen US-Portal "The Pillar", es sei durchaus Ziel des WJT, dass sich seine Teilnehmer nach ihrer Heimkehr zur Bekehrung berufen fühlen – es gehe jedoch nicht um "aktiven Proselytismus". Damit ist eine missbräuchliche Anwerbung und Konversion von Gläubigen durch Zwang oder Gewalt gemeint.
Erst 2019 ernannte der Papst ihn zum Weihbischof in Lissabon
Aguiar, am 12. Dezember 1973 in Leca do Balio geboren, studierte Theologie, Philosophie und Kommunikationswissenschaften in Porto und Lissabon.
2001 wurde er zum Priester geweiht und war später unter anderem Generalvikar im Bistum Porto. 2019 ernannte ihn Papst Franziskus zum Weihbischof in Lissabon.
Der Bischofsstuhl in Setúbal war seit Anfang 2022 vakant. Damals wechselte der aktuelle Vorsitzende der Portugiesischen Bischofskonferenz, José Ornelas Carvalho (69), als Bischof in die Diözese Leiria-Fátima.